Heimweh: In Hamburg begann die Karriere Walter Gillers - jetzt zieht es ihn zurück.
Sie waren das deutsche Traumpaar der 50er- und 60er-Jahre - Stars des Films zu Zeiten des Wirtschaftswunders. Oft stand das Ehepaar Nadja Tiller (75) und Walter Giller (76) gemeinsam vor der Kamera. Seit 1964 lebt Deutschlands bekanntestes Filmpaar im Tessin - in den vergangenen zehn Jahren "entstresst und zufrieden". Doch Walter Giller möchte zurück. Zurück in die Stadt seiner Jugend, an den Anfangsort seiner Karriere: Die schöne Österreicherin und der charmante Deutsche ziehen nach Hamburg.
"Die Stadt ist wunderschön, so lebendig, und wir haben einen Platz gefunden, an dem wir uns sehr wohl fühlen", sagt Nadja Tiller am Telefon. Das Paar hat sich für 100 000 Euro im Wohnstift Augustinum an der Elbe eingekauft. Das Besondere: Das Ehepaar Giller zieht in zwei separate Wohnungen. "Wir möchten getrennte Bäder haben", erklärt Tiller ein Geheimnis ihrer 48-jährigen Ehe. Die war nicht immer einfach, wie Nadja Tiller rückblickend sagt, "aber irgendwie ist es uns gelungen, das Glück festzuhalten."
Das Schauspielerpaar hatte sich 1953 am Set der "Schlagerparade" verliebt. Oft drehten sie gemeinsam, 2000 bekamen sie sogar das Bundesverdienstkreuz für ihr künstlerisches Schaffen. Erst 2003 standen sie wieder für "Das Bernsteinamulett" zusammen vor der Kamera. Gemeinsam mit Terrier-Hündin Mimsi wird das Paar in wenigen Wochen in ein 50 und ein 63 Quadratmeter großes Apartment beziehen. "Aber noch gibt es keinen genauen Umzugstermin", sagt Kurt Bonekamp-Adelmann vom Augustinum. "Hauptsache, ich habe ein Eckbad", so Nadja Tiller, die in dem preisgekrönten Film "Das Mädchen Rosemarie" als Edel-Prostituierte international berühmt wurde. Sie freut sich schon auf die Stadt, aus der ihr Ehemann stammt. Walter Giller ging in St. Georg aufs Gymnasium. Bei den Hamburger Kammerspielen begann er als Requisiteur und Regieassistent, nachdem er sein Medizinstudium abgebrochen hatte. Seine Frau war in diesem Jahr zur Premiere von "Sechs Tanzstunden in sechs Wochen" im St.-Pauli-Theater. Jetzt will sie Hamburg richtig kennen lernen, sagt sie