Im Gespräch

Ein Bus mit Lautsprechern und 150 Techno-Fans auf dem Berliner Kurfürstendamm - so begann 1989, vier Monate vor dem Mauerfall, die später größte Raver-Party der Welt: Die Love Parade. Der Gründer DJ Motte stellte seinen Zug unter das Motto "House-Musik-Demonstration" für Toleranz, Respekt und Verständigung zwischen den Nationen. Nur ein Jahr später feierten schon 2000 Ost- und Westberliner gemeinsam. Statt Reden dröhnt Musik aus den Lautsprechern der zahlreichen Busse und Lkw. Als 1996 die Parade der Liebe auf die Straße des 17. Juni umzieht, ist sie deutschlandweit bekannt: Im Fernsehen werden Bilder von euphorisierten, leicht bekleideten Jugendlichen gezeigt. In den Schlagzeilen steht die Parade wegen des Drogenkonsums der Teilnehmer und Unfällen, aber vor allem wegen der Müllberge, die zurückbleiben. Im Rekordjahr 1999 kamen geschätzte 1,5 Millionen Besucher, und die Diskussion über die Zukunft der Veranstaltung wurde ein Politikum. Seit 2003 ist der Parade ihr Demonstrationsstatus aberkannt. Die Veranstalter müssen die Kosten für die Müllbeseitigung nun selber zahlen. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Kosten für die Parade auf rund 1,3 Millionen Euro.