Quietschbunt und ausgelassen tanzen die geometrischen Figuren in Romero Brittos (41) Bildern. Froschgrün lehnt sich an Sonnengelb und Cadillacpink. Auch dem gebürtigen Brasilianer blitzt die Lebensfreude aus den Augen, als er in der Hamburger Galerie Mensing (Bleichenbrücke 10, geöffnet Mo.-Fr. von 10 bis 19 Uhr und Sa. 10-16 Uhr) vor seinen neuen Bildern steht und erzählt. Am Sonnabend startet der Künstler hier, in der europäischen Stadt, die er am liebsten mag, seine Europa-Tournee.
Als siebtes von neun Kindern wuchs der Maler in den Slums von Recife in Brasilien auf. "Manchmal hatten wir nichts zu essen", erzählt Britto. Einer seiner älteren Brüder brachte ihm damals Bücher mit Werken großer Künstler mit - und legte so den Grundstein zu Brittos glanzvollem Auftsieg.
In den Vereinigten Staaten ist Britto ein Popart-Star in den Fußstapfen Andy Warhols. Seine Werke hängen bei Promis wie Arnold Schwarzenegger oder Sophia Loren. Für Michael Jackson entwarf er ein Plattencover. Tennis-Profi Andre Agassi schenkte seiner Frau Steffi Graf eines der Britto-Werke zur Hochzeit.
Seine Bilder werden für bis zu 100 000 Euro verkauft. "Aber ich bleibe auf dem Boden und vergesse niemals meine Herkunft", sagt Britto, der mit seiner Frau Cheryl und Sohn Brendan in Miami lebt. "Alle Menschen und nicht nur ein kleiner Teil soll sich an meinen Werken erfreuen können", betont er. Und deshalb möchte Britto auch künftig mehr Skulpturen schaffen, die an öffentlichen Plätzen stehen. "Ich möchte möglichst vielen Menschen Kunst nahe bringen."