Typisch Annemarie Dose (80). Beinahe hätte die unkonventionelle Gründerin der “Hamburger Tafel“ mit dem großem Herzen und dem...

Typisch Annemarie Dose (80). Beinahe hätte die unkonventionelle Gründerin der "Hamburger Tafel" mit dem großem Herzen und dem sympathisch-zupackendem Wesen das Rathaus-Protokoll gesprengt. Aber der Reihe nach: Gestern bekam die Volksdorferin von Sozialsenator Dietrich Wersich eine hohe Auszeichnung verliehen; das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Nach Max-Brauer-Preis, Hamburg-1-Ehrenpreis, Bundesverdienstmedaille, Bundesverdienstkreuz und Ehren-Alster-Schleusenwärter eine weitere große Ehre für die Frau, die im Rentenalter noch mal durchgestartet ist und sich für die Schwächsten einsetzt. Kleiner Haken: Zur feierlichem Überreichung sollte Annemarie Dose höchstens 15 Gäste mitbringen. Und das ging gar nicht. "Ich bin keine One-Woman-Show. Ich mache das nicht allein. Ohne meine 100 Helfer wäre die ,Tafel' gar nichts", sagte die vom Familienurlaub auf Sardinien braun gebrannte Dose. Also schlug sie vor, das Rathaus solle ihr das Kreuz nach Hause schicken. Machen die aber nicht. Nun wurde ewig - Bundespräsident Horst Köhler hatte die Verleihungsurkunde bereits im September 2008 unterschrieben - nach einem Termin gesucht, um möglichst viele der ehrenamtlichen "Tafler" mitbringen zu können. "Ich habe gesagt, wir verzichten auf Essen und Trinken", so Annemarie Dose, die nun mit 60 Mitstreitern ins Rathaus kam. Die restlichen 40 mussten arbeiten. "Sonst läuft der Laden nicht", so die resolute Geehrte, deren Engagement Senator Wersich so zusammenfasste: "Sie stellen die Werte des Miteinanders über Konsum und Kommerz, holen die Menschen vom Rand in die Mitte unserer Gesellschaft." Zu Trinken gab es dann übrigens doch etwas ...