Der Weisse Ring Hamburg hat im vergangenen Jahr 1284 Opfern von Kriminalität geholfen. Die rund 80 ehrenamtlichen Helfer haben dafür 13 000 Stunden...

Der Weisse Ring Hamburg hat im vergangenen Jahr 1284 Opfern von Kriminalität geholfen. Die rund 80 ehrenamtlichen Helfer haben dafür 13 000 Stunden ihrer privaten Zeit aufgewendet. "Knapp drei Viertel der betreuten Kriminalitätsopfer waren Frauen oder Mädchen", sagte Wolfgang Sielaff, Vorsitzender der Opferschutzorganisation in Hamburg. "Das untermauert die bittere Erkenntnis, dass das Opfer von Gewalt in unserer Gesellschaft meistens weiblich ist." Die meisten seien Körperverletzungen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt, Stalking und Sexualdelikten ausgesetzt gewesen.

52 Prozent der Menschen, die Hilfe suchten, waren Oper von Gewalt, dann folgen Opfer von Sexualdelikten (12,4 Prozent), Raub und Erpressung (7,5 Prozent). Aber auch Opfer von Einbrüchen und Diebstählen, die an psychischen Traumata litten, haben sich an den Weissen Ring gewandt. Sie machten 8,7 Prozent aus. Der Weisse Ring Hamburg brachte fast eine halbe Million Euro auf, um für Opfer medizinische, psychologische und juristische Hilfe zu organisieren.

Wolfgang Sielaff stellte fest, dass viele Menschen, die Anspruch auf Hilfe aus dem Opferentschädigungsgesetz haben, diesen nicht einfordern. "Dieses Gesetz gibt es seit mehr als 30 Jahren, aber kaum jemand weiß davon." In keinem anderen Bundesland werden so wenig Anträge auf medizinische Unterstützung oder Rentenansprüche gestellt wie in Hamburg. "Die Hansestadt stellt bundesweit die Rote Laterne dar. Wir sind aber in guten Gesprächen mit den zuständigen Behörden, das Gesetz bei den Opfern bekannter zu machen", sagte Sielaff.

Wer als Opfer Hilfe braucht, kann sich unter Telefon (018 03) 34 34 34 melden.