Mehrere Tausend Menschen haben bei pro- und anti-israelischen Demonstrationen in der Innenstadt Solidarität mit den Konfliktparteien im Gaza-Krieg...

Mehrere Tausend Menschen haben bei pro- und anti-israelischen Demonstrationen in der Innenstadt Solidarität mit den Konfliktparteien im Gaza-Krieg bekundet. Am späten Sonnabendnachmittag forderten rund 750 Demonstranten bei einer Kundgebung ein Ende von Terroraktionen der Hamas und riefen zur Unterstützung Israels auf. Dazu aufgefordert hatte das Jugendforum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Zuvor hatten etwa 4200 Menschen gegen die israelischen Militäraktionen protestiert. Sie marschierten vom Hachmannplatz über Mönckebergstraße und Jungfernstieg zum Gänsemarkt. Dort wurde eine israelische Flagge verbrannt. In einem weiteren Fall wurde ein spiegelverkehrtes Hakenkreuz gezeigt, was strafbar ist.

Die Teilnehmer der proisraelischen Demonstration trugen Plakate mit Aufschriften wie "Solidarität mit Israel" und "Israel will Frieden". Viele von ihnen schwenkten die blau-weiße Fahne des Landes oder trugen Kerzen zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Terror. "Gerade jetzt braucht Israel unsere absolute Solidarität", sagte die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Hamburg, Karin Feingold, in ihrer Ansprache. Zuvor hatten die Demonstranten mit einer Schweigeminute aller zivilen Opfer in dem Konflikt gedacht.

Bei der Kundgebung gegen Israel waren überwiegend Palästinenser und Araber, aber auch Türken und linke deutsche Gruppen beteiligt. Aufgerufen hatten der Deutsch-Palästinensische Frauenverein, die Palästinensische Gesellschaft, der Schura-Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg und die Palästinensische Vereinigung. Die Teilnehmer kritisierten israelische Angriffe auf Gaza und warfen Israel Völkermord vor. Einige hatten Kinder mitgebracht, die mit Verbänden und roter Schminke wie die Opfer eines Bombenangriffs zurechtgemacht waren. Auch in Kiel gingen rund 300 Menschen gegen den Krieg in Gaza auf die Straße.