Die Ehrungen zu Helmut Schmidts 90. Geburtstag am 23. Dezember sind noch lange nicht vorbei. Gestern war der Bundeskanzler a. D. mit Ehefrau...

Die Ehrungen zu Helmut Schmidts 90. Geburtstag am 23. Dezember sind noch lange nicht vorbei. Gestern war der Bundeskanzler a. D. mit Ehefrau Hannelore im Gästehaus des Senats an der Außenalster auf Einladung der Hansestadt und des Landes Schleswig-Holstein zu einem nachträglichen Geburtstagsessen eingeladen. Schmidt hatte zuvor um einen kleinen Festrahmen gebeten, wollte keinen großen Festakt wie ursprünglich vorgesehen im Rathaus zu seinen Ehren. Und so waren es überschaubare 26 Personen, darunter die ehemaligen Hamburger Bürgermeister Peter Schulz, Klaus von Dohnanyi und Henning Voscherau sowie Pianist Justus Frantz, Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, Unternehmer Michael Otto, Bürgerschaftspräsident Berndt Röder, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und Bürgermeister Ole von Beust, die den Jubilar und seine Frau im Speisesaal des Gästehauses mit Blick auf den Feenteich begrüßten. Das Geburtstagsmenü: Gänseleberterrine mit gereiftem Portwein, pochierte Birne und weißer Balsamicoschaum. Kalbsrückenmedaillon auf Mangoblattspinat mit Curry und Singapur-Nudeln, Mascarpone-Cappuccino-Mousse mit Kapstachelbeere.

In seiner Festrede sagte Bürgermeister Ole von Beust: "Sie haben Politik als Kampfsport verstanden, und im verbalen Schlagabtausch gingen viele ihrer Sparringpartner zu Boden. Ihre hanseatisch unemotionale Art ist zuweilen als Überheblichkeit oder Arroganz missverstanden worden, und auch Ihren typischen hamburgischen Humor versteht nicht jeder." Dann sagte er, dass ihn Schmidts Wissen und sein klares Urteil beeindrucken und dass Schmidt Klartext rede und nichts beschönige. Er habe Respekt vor Meinungen und Urteilen, aber keine Gnade für Unwissenheit und Intoleranz. Mit Blick auf das Ehepaar Schmidt wünschte Bürgermeister von Beust: "Ich hoffe, dass die Zweisamkeit noch ein paar Jahre hält." Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen lobte Helmut Schmidts schöngeistigen Sinn, vor allem für die Künste und Künstler der norddeutschen Region wie zum Beispiel das Schleswig-Holstein Musikfestival. Und dankte ihm für das private, aber auch für politische Gespräche genutzte Wochenenddomizil der Schmidts am Brahmsee.