Die beiden Minarette der Centrum-Moschee in St. Georg sollen zu einem Kunstobjekt werden. Der Bauantrag für das Vorhaben ist bereits gestellt, die...

Die beiden Minarette der Centrum-Moschee in St. Georg sollen zu einem Kunstobjekt werden. Der Bauantrag für das Vorhaben ist bereits gestellt, die Idee dazu hatte der Hamburger Künstler Boran Burchhardt (35): "Wir wollen die beiden Türme flächendeckend mit grün-weißen aneinandergereihten Sechsecken bemalen." Diese haben frappierende Ähnlichkeit mit der Oberfläche von Fußbällen: "Das ist gewollt. Aber die Fußbälle haben zusätzlich Fünfecke", sagt Burchhardt. Dem Künstler ist wichtig: "Das Sechseck ist seit Jahrhunderten ein wiederkehrendes Symbol im Islamischen Kulturkreis. Grün ist die Farbe des Propheten Mohammed."

Ursprünglich hatte Burchhardt die Idee, die in die Jahre gekommenen Türme von Moscheebesuchern eigenhändig aus dem Korb eines Leiterwagens wieder im bisherigen Weiß bemalen zu lassen: "Aber der Imam selber hat in einem meiner Ausstellungskataloge die Sechsecke entdeckt und war davon begeistert", so Burchhardt. Die Begeisterung hielt sich innerhalb der Gemeinde wohl zunächst in Grenzen: "Wir haben kontrovers diskutiert, aber schließlich dem Vorhaben zugestimmt", sagt Ahmet Yazici, stellvertretender Vorsitzender der Islamischen Gemeinde Hamburg Centrum-Moschee e. V.

Die Kosten liegen laut Burchhardt bei rund 20 000 Euro und sollen von der Gemeinde aus Spendengeldern finanziert werden.

Die geplante künstlerische Gestaltung der Minarette soll in Kürze im Stadtteilbeirat St. Georg-Mitte diskutiert und abgestimmt werden. Danach muss der Bauausschuss des Bezirks Mitte noch zustimmen. CDU-Fraktionschef Gunter Böttcher wirkt skeptisch: "Ich finde dieses Vorhaben etwas befremdlich. Denn hier handelt es sich immer noch um eine Moschee und nicht um ein Museum." Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) ist dem Projekt gegenüber aufgeschlossen und stellt fest: "Es lässt sich über Kunst bekanntlich nicht streiten."