Morgen können sich alle, die helfen wollen, in der Bucerius Law School für eine Knochenmarkspende typisieren lassen. Bilder von Helene

Manchmal gibt es Momente im Leben, in denen ist nichts mehr zu sagen. Weil einem die Worte fehlen. Weil nichts ausdrücken könnte, was man fühlt. Die Hilflosigkeit, Verzweiflung, Fassungslosigkeit. Die Fassungslosigkeit, dass ein drei Monate altes Baby Leukämie hat und dringend einen geeigneten Knochenmarkspender braucht. Die Fassungslosigkeit, dass das Leben der kleinen Helene ein Kampf ums Überleben ist.

Doch manchmal gibt es gerade in solchen Momenten viel zu sagen. Weil man den anderen Mut machen will. Hoffnung. Und weil man ihnen sagen will, dass sie nicht alleine sind. Dass die Menschen in Hamburg und Umgebung für sie da sind. Jeden Tag melden sich diese Menschen bei Helene und ihren Eltern über die Seite www.hilfe-fuer-helene.de im Internet. Jeden Tag hinterlassen die Menschen dort Nachrichten, Gedichte, Gedanken.

Es sind Menschen wie Elisa aus Hamburg, die schreibt: "Immer wieder mit Tränen in den Augen lese ich Deine Geschichte. Gerne wäre ich für Dich der richtige Spender! Gib nicht auf!" Es sind Menschen wie Miriam, die folgende Nachricht hinterlässt: "Liebe kleine, tapfere Helene. Ich bete zu Gott, dass ich Dein Spender sein darf! Halte durch, kleine Helene! So viele Menschen wollen Dir helfen. Du hast noch großes vor im Leben!" Jörg: "Helene wird wieder gesund und kann eines Tages alle diese Zeilen lesen, um zu erfahren, wie viele Menschen ihr geholfen haben."

Es sind Menschen wie Maggi aus Winsen, Roswitha aus Hasloh - und Katrin aus Lüneburg. Sie schreibt: "Leider kann ich nicht spenden, da ich selber vor ein paar Jahren an Leukämie erkrankt bin. Ich hoffe sehr, dass sich viele Menschen typisieren lassen und bald ein Knochenmarkspender für Helene gefunden werden kann und sie wieder gesund wird! Es ist möglich, diese Krankheit zu besiegen!!!" Und dann gibt es da noch den Eintrag von einer "Hamburgerin", wie sie sich nennt. Es sind nur wenige Zeilen, doch sie drücken aus, was die meisten denken: "Süße, kleine Maus! Ganz Hamburg steht am Freitag für Dich da!!"

Manchmal gibt es Momente, in denen es nichts mehr zu sagen gibt. Weil man sprachlos ist. Weil nichts die Dankbarkeit ausdrücken könnte, die man fühlt. Die Dankbarkeit, dass fremde Menschen in der Krise zu einem stehen. Mut machen. Hoffnung. So ein Moment ist es für Helenes Eltern Marisa und Johannes, wenn sie die Einträge im Gästebuch lesen. Dann wissen sie manchmal gar nicht, was sie sagen sollen. Deswegen schreiben sie es. In einem Brief an die Hamburger, den das Abendblatt veröffentlicht. Darin heißt es: "Wir möchten uns von ganzem Herzen für Ihre Anteilnahme an dem Schicksal unserer kleinen Helene bedanken. Die Hilfsbereitschaft der Menschen hat uns Mut gemacht und gibt uns neue Hoffnung. Die Hoffnung, dass Helenes Leben nicht enden muss, bevor es richtig begonnen hat."