Hertie wird es in Hamburg nicht mehr geben. Das, was viele der rund 260 Mitarbeiter der Hamburger Hertie-Filialen bereits seit Anmeldung der...

Hertie wird es in Hamburg nicht mehr geben. Das, was viele der rund 260 Mitarbeiter der Hamburger Hertie-Filialen bereits seit Anmeldung der Insolvenz im Juli 2008 befürchtet hatten, wird nun zur Gewissheit. Die drei Häuser in Langenhorn, Barmbek und Bramfeld werden an zwei deutsche Investoren - ein Handels- und ein Immobilienunternehmen - verkauft. Und keiner der Investoren hat vor, die Hertie-Häuser in ihrer bisherigen Form fortzuführen, sagte Christoph Meyer, beim Immobilienberater Atisreal für die Abwicklung des Hertie-Portfolios zuständig.

"Die gute Nachricht ist aber, dass eine schnelle Folgenutzung geplant ist", so Meyer. In alle drei Häuser soll ein "Einzelhandel mit einem modernen Konzept" einziehen. Ob die bisherigen Mitarbeiter der Hertie-Filialen auch in den neuen Geschäften wieder einen Job finden werden, ist noch vollkommen unklar. Nach Unterzeichnung der Vorverträge geht es nun um die Feinabstimmung zwischen Verkäufer und Investoren. Dazu werden zum Beispiel die Gebäudesubstanz der Immobilien begutachtet, die Verträge und das Baurecht überprüft sowie die endgültigen Kaufverträge erarbeitet. Dann wird der Verkauf beim Notar besiegelt. Der Kaufpreis für die drei Häuser soll jeweils bei unter zehn Millionen Euro gelegen haben. Klaus-Peter Hesse, der zuständige Wahlkreisabgeordnete der CDU aus Langenhorn, nannte es einen "Lichtblick, dass sich Investoren gefunden haben, die an den Standorten auch Perspektiven sehen".

Nun liege es an der Politik, gemeinsam mit den Investoren "tragfähige Konzepte" zu entwickeln. Denn - davon ist Hesse überzeugt - Politik und Bezirke müssen auch das Umfeld der Einzelhandelshäuser stärken. "Wir müssen die öffentlichen Räume und das Umfeld um die Geschäfte aufwerten, damit die Menschen dort wieder gerne einkaufen", so Hesse.

Die Filiale in Langenhorn wird nach Angaben von Hertie-Sprecher Wolfgang Weber-Thedy voraussichtlich noch bis Sonnabend, 7. März, geöffnet sein. Wann und mit welchem Angebot genau der neue Investor die Türen wieder öffnen wird, steht noch nicht fest. In ganz Deutschland sind Hertie-Filialen von der Schließung bedroht. Für 19 von insgesamt 73 Häuser ist das Ende schon beschlossen. Zu ihnen zählen jetzt auch die Geschäfte in der Hansestadt.