Heute verlässt zum dritten Mal eine Maschine von Hamburg International den Hamburger Flughafen, um 19 afghanische Kinder, die in deutschen Kliniken...

Heute verlässt zum dritten Mal eine Maschine von Hamburg International den Hamburger Flughafen, um 19 afghanische Kinder, die in deutschen Kliniken mit schweren Verletzungen und Erkrankungen behandelt wurden, in ihre Heimat zurückzufliegen. Und auf dem Rückweg aus Kabul 75 kleine Patienten nach Hamburg zurückzubringen, die dringend medizinische Hilfe brauchen.

Seit dem ersten Hilfsflug im Oktober 2007 haben sich die Akteure geändert: Arbeiteten anfänglich die Aktion "Kinder brauchen uns e. V." aus Mülheim an der Ruhr, die Hamburger Albertinen-Stiftung und der ärztliche Direktor des Albertinen-Krankenhauses, Dr. Matthias Angres, zusammen, gehen diese Parteien mittlerweile eigene Wege. So setzen sie sich für kranke Kinder in Afghanistan ein:

Der Verein "Kinder brauchen uns" ist verantwortlich für die dritte Luftbrücke. Der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Markus Dewender, war 2007 für seine Arbeit mit einem Bambi ausgezeichnet worden, hatte aber kurz darauf seinen zu Unrecht geführten Doktortitel ablegen müssen. Der Verein setzt auf die Behandlung der Kinder in Deutschland und unterhält zudem ein Internat in Kabul.

Die Albertinen-Stiftung hatte sich mit ihrem Projekt "Herzbrücke" sowie mit ärztlichem Personal in die Hilfsflüge eingebracht. Auch jetzt werden wieder 13 afghanische Kinder im Albertinen-Krankenhaus behandelt und in Gastfamilien betreut werden, jedoch engagiert sich Albertinen nicht mehr an der Organisation von Hilfsflügen. Dafür soll geholfen werden, am französischen Kinderkrankenhaus in Kabul ein herzchirurgisches Team aufzubauen, wozu Ärzte, Pfleger und Techniker im Albertinen geschult werden sollen.

Dr. Matthias Angres, der ehemals im Albertinen und im Vorstand von "Kinder brauchen uns" tätig war, hat unabhängig davon in Hamburg die Hilfsorganisation "RobinAid" gegründet. Mit der französischen Hilfsorganisation "Le Chaîne de l'espoir" will er die medizinische Infrastruktur in Afghanistan aufbauen und wird mit einem Ärzteteam im April zwei Wochen lang im französischen Kinderkrankenhaus in Kabul operieren.