Pressestimmen zu den Hamburger Ereignissen
Süddeutsche Zeitung : "Die Senatskrise ist also nach zwei Wochen der Mutmaßungen und Unkereien beendet - die Malaise der Hamburger Regierung ist es aber nicht. Das hat mindestens drei Gründe. Erstens wird der zur politischen Unperson degradierte Schill keine Ruhe geben, das liegt an seinem Wesen. Zweitens hat die Begeisterung der CDU über die Bürgerkoalition erheblich nachgelassen. Und drittens wird genau beobachtet, ob die SPD jetzt tatsächlich den einstigen Wirtschaftssenator Thomas Mirow zum Spitzenkandidaten kürt. Mit einem Mann, der als Pragmatiker und kühler Kopf gilt, wäre eine große Koalition denkbar. Frankfurter Rundschau : "Man muss nicht orakeln, um der Mitte-Rechts-Koalition ein Ende vor Ablauf der Legislaturperiode zu prophezeien. Noch ist Schill mitnichten aus der Hamburger Politik verschwunden. Dass er jetzt noch keinen Königsmord begangen hat, heißt nicht, dass er sein Pulver verschossen hat. Von Beust wäre klug beraten gewesen, aus der Position der Stärke heraus dem Oppositionsantrag nach Neuwahlen zuzustimmen. Sein Saubermann-Image kann in den kommenden Monaten nur weitere Schmutzspritzer bekommen." Ostsee-Zeitung : "Der Kitt, der eine pomadige CDU, wendige Liberale und eine unberechenbare Schill-Partei zusammenhält, heißt dabei schlicht Machterhalt. Ein bisschen wenig, um die Geschicke einer Metropole im Sinne ihrer Bürger lenken zu können." Allgemeine Zeitung (Mainz) : "Schills letzten Auftritte lassen nicht viel Gutes erwarten. Das sind Sitten von St. Pauli, die sich im Interesse aller Hamburger nicht weiter ausbreiten dürfen." Frankfurter Allgemeine Zeitung : "Die Hamburger Koalition ist der Bastard unter Deutschlands Regierungen. Es war von Anfang an klar, dass da eine Notgemeinschaft reagiert, die allenfalls durch das Postenbedürfnis zusammengehalten wird."