Motiv: Protest gegen den Krieg - Täter vermutlich Linksextremisten
Hass auf die USA gaben sie als ihr Motiv an: Eine vermutlich linksextremistische Gruppe setzte am frühen Donnerstagmorgen zuerst einen Kinder-Partybus von McDonald's in Lokstedt in Brand und zündete kurz darauf ein Werbeschild des Hamburger-Unternehmens an der Autobahn 7 im Kreis Pinneberg an. In beiden Fällen ermittelt der Staatsschutz. Gegen 3.21 Uhr schlugen die Flammen meterhoch in den Nachthimmel vor der Filiale an der Kollaustraße. Als die Löschkräfte eintrafen, brannte der gesamte "Ronald McDonald"-Doppeldeckerbus. Das Feuer hatte eine daneben stehende Rutsche und ein geparktes Auto erfasst. Die Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen der Flammen auf das Restaurant. Als das Feuer gelöscht war, entdeckten Beamte Flugblätter mit antiamerikanischen Parolen. Darin wurden "Krieg, Ausbeutung und Rassismus" angeprangert und "Solidarität im Widerstand gegen Imperialismus und Zionismus" gefordert. Die Täter hatten nach ersten Ermittlungen vermutlich Brandbeschleuniger eingesetzt. Auf dem Schreiben stand kein Name. Kurze Zeit später fand sich das Schreiben noch einmal. Diesmal an der Autobahn 7 zwischen dem Parkplatz Bönningstedt und der Raststätte Holmmoor (Kreis Pinneberg). Dort hatte vermutlich derselbe Täterkreis ein Werbeschild der Schnellrestaurant-Kette angezündet. Der Staatsschutz hat bislang keine heiße Spur zu den Tätern. Die Ermittler sehen aber keinen Zusammenhang mit dem Anschlag auf die Hamburg-Messe (wir berichteten) in der Nacht auf Mittwoch. An der Karolinenstraße (St.Pauli) hatten Unbekannte Farbbeutel und Steine gegen die Scheiben des Messe-Eingangs geworfen. McDonald's zeigte sich von den Vorfällen betroffen. "Wir sind während des gesamten Irakkonflikts vorsichtig, bedauern die Sache jetzt sehr", sagte Sprecherin Regina Klausch (55). "Das wichtigste für uns ist aber, dass keine Menschen zu Schaden kamen." Bisher gab es, so das Unternehmen, keine solchen Übergriffe in Deutschland im Zusammenhang mit der weltpolitischen Lage. Die Höhe des entstandenen Schadens konnte das US-Unternehmen nicht beziffern.