Es wäre das größte Gefängnis in Deutschland - und das Ende der berühmt-berüchtigten Haftanstalt "Santa Fu": Die Justizbehörde plant nach Informationen des Abendblatts, die drei Gefängnisse in Fuhlsbüttel schon in diesem Jahr organisatorisch zusammenzulegen. Als Zeitpunkt wird schon der 1. Juni angestrebt. Die Anstalten I, II ("Santa Fu") und V hätten dann insgesamt mehr als 1000 Gefangene hinter Gittern. Die Justizbehörde bestätigte konkrete Überlegungen: "Eine endgültige Entscheidung ist aber noch nicht gefallen", sagte Sprecher Kai Nitschke (38). Justizsenator Roger Kusch (48, CDU) hofft, durch die Maßnahme vor allem Personalkosten einzusparen: So würden durch die Zusammenlegung der Verwaltungen etwa 20 Stellen frei - Personal, das künftig im neuen Gefängnis in Billwerder gebraucht werde. Das Gefängnis mit 800 Plätzen soll dieses Jahr eröffnet werden. Und: Der derzeit vakante Posten des "Santa Fu"-Leiters muss nicht neu besetzt werden. Sicherheitsprobleme sieht die Behörde offensichtlich nicht. Für Schwerverbrecher werde es weiterhin eine besonders gesicherte Station geben, versicherte der Sprecher: Allerdings sei es möglich, dass die Gefangenen der verschiedenen Anstalten demnächst etwa beim Sport oder der Arbeit aufeinander träfen: "Das Verhältnis von Betreuern zu Gefangenen bleibt aber gleich", sagte Nitschke. Unklar ist noch, wer Leiter des neuen Großgefängnisses werden soll. Im Gespräch ist nach Abendblatt-Informationen ein Abteilungsleiter aus der Justizbehörde.