Hamburg ist heute bereits einer der wichtigsten Standorte für die Windkraftindustrie in Europa. Vor allem Unternehmenszentralen, Marketingabteilungen und Forschungseinrichtungen der meisten führenden Hersteller von Windturbinen konzentrieren sich in der Hansestadt.
Nun folgt der nächste Schritt. Südkoreanische Weltkonzerne wie Hyundai und Samsung drängen verstärkt in das internationale Geschäft mit Windkraftanlagen. Dass sie dies künftig auch von Hamburg aus tun wollen, ist ein spektakulärer Erfolg für die Industriepolitik der Stadt. Mit der zusätzlichen Präsenz asiatischer Großunternehmen wird Hamburg der Rang als europäische Metropole der Windkraftindustrie auf viele Jahre nicht mehr streitig zu machen sein.
In der Freude über diesen Coup aber sollte der Senat der Hansestadt den Norden nicht aus dem Blick verlieren: Die Windkraft kann ein Motor der gesamten norddeutschen Wirtschaft werden. Dauerhaft funktioniert das aber nur dann, wenn Hamburg insbesondere mit Schleswig-Holstein beim Ausbau der Technologie engstens zusammenarbeitet.
Mag sein, dass Windkraftwerke vieler Hersteller in Hamburg entwickelt und vermarktet werden. Gebaut und installiert werden sie in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Vor allem Schleswig-Holstein ist mit Windparks an Land und auf dem Meer der Vorreiter der deutschen Energiewende. Es wird sich in einigen Jahren als erstes Bundesland - auch mithilfe von Speichertechnologien - komplett aus erneuerbaren Energien versorgen können. Und das nicht nur rechnerisch, sondern ganz real.