Deutsche Bahn gibt Schaden 2011 mit 15 Millionen Euro an. In Hamburg wurden Bekämpfungsmethoden durch künstliche DNA vorgestellt.
Hamburg. Geklaute Bronze-Figuren auf Friedhöfen , herausgerissene Leitungen in renovierten Häusern – das Phänomen Metalldiebstahl hat sich in der jüngsten Vergangenheit zum massiven Problem entwickelt. Allein der Deutsche Bahn AG entstand im letzten Jahr durch Buntmetalldiebstahl ein Schaden von mehr als 15 Millionen Euro. Um dem massivem Anstieg der Deliktzahlen entgegenzuwirken, setzt die Bahn zunehmend auf Prävention durch modernste Technik und markiert nun auch in Norddeutschland die Kabel an Gleisen mit künstlicher DNA. Auf diese Weise ließen sich die Metallteile als Eigentum der Bahn identifizieren, der Weiterverkauf werde unmöglich, erläuterte der Leiter Konzernsicherheit, Gerd Neubeck, am Freitag in Hamburg. Schrotthändler sollen ihnen angebotenes Buntmetall mit ultraviolettem Licht auf eventuell vorhandene Markierungen prüfen. Die DNA-Spur soll theoretisch ewig halten, die unter UV-Licht sichtbare Farbe, der die Gen-Kennung beigemischt wird, allerdings nur ein Jahr. Die Markierung soll sich von den Kabeln auch auf Werkzeuge und Kleidung der Täter übertragen und so eine Identifizierung erleichtern.
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Hintergrund der Aktion sind die rasant zugenommenen Buntmetalldiebstähle. Im vergangenen Jahr zählte die Deutsche Bahn rund 3000 Taten, 50 mehr als im Vorjahr. Schwerpunkte waren Ostdeutschland und das Ruhrgebiet. Dort wurde im vergangenen Jahr auch mit der DNA-Markierung begonnen. Aber auch in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen entstand im vergangenen Jahr bei 373 Diebstählen ein Schaden von rund zwei Millionen Euro. (dpa/HA)