Keine guten Nachrichten für Pendler - der Senat könnte Gebühren für die Nutzung der Park-and-Ride-Stellplätze verlangen. Kritik von der FDP.
Hamburg. Das könnte für Pendler teuer werden: Die Park-and-Ride-Parkplätze in Hamburg könnten künftig gebührenpflichtig werden. Der Senat prüft derzeit entsprechende Empfehlungen des Rechnungshofes. Das geht jetzt aus der Antwort einer Senatsanfrage des FDP-Politikers Wieland Schinnenburg hervor.
Gegen die Pläne regt sich bereits jetzt Kritik. Verkehrsexperte Schinnenburg fordert: "Park-and-Ride-Plätze müssen auf jeden Fall kostenlos bleiben." Der 53-Jährige befürchtet eine geringere Nutzung der Stellplätze an den Bahnhöfen. "Dann sind die Straßen noch voller, dann haben wir noch mehr CO2", sagt er.
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Der Senat könnte mit den Gebühren nach Meinung von Schinnenburg 800 neue Park-and-Ride-Stellplätze in den Hamburger Randgebieten finanzieren. Die neuen Stellplätze sollen in Harburg, Ochsenzoll und Poppenbüttel entstehen. Im Umkehrschluss sollen dafür aber auch 350 Plätze im Stadtgebiet dicht gemacht werden, darunter die Parkmöglichkeiten in Barmbek, Dehnhaide, Hasselbrook und Berliner-Tor in Hamburg-Nord und Hamburg-Mitte.
Dass die Parkplätze für Pendler dringend gebraucht werden, ist seit langem klar. Schon jetzt seien fast alle Park-and-Ride-Plätze zu mehr als 90 Prozent belegt, manche sogar zu 100 Prozent, so Verkehrsexperte Schinnenburg. Aber die Finanzierung könne auch anders bewältigt werden. "Allein für die sechs Millionen Euro, die der HVV durch den neuen vorderen Buseinstieg zusätzlich einnimmt, könnten 400 weitere Stellplätze für Pendler geschaffen werden - ohne Gebühren von den Pendlern zu nehmen", sagt der Experte.
Darüber hinaus fordert er noch weitere Parkplätze für die Pendler. Die vom Senat angekündigten Parkmöglichkeiten reichten noch nicht aus, sagt der 53-Jährige. "Es werden dringend mehr Plätze benötigt."
In München sind die Park-and-Ride-Stellplätze bereits jetzt kostenpflichtig. Für die Parkenden entstehen in München dadurch zusätzliche Kosten von bis zu 17 Euro im Monat. Die Kosten variieren je nach Entfernung zum Stadtzentrum.