Der deutsche Schiffbau hat Top-Produkte - aber zu wenig Geld
Deutschland hat die meisten klassischen Subventionen abgebaut und Staatsunternehmen privatisiert. Das gilt auch für den Schiffbau. Andernorts ist man lässiger: In China und Südkorea werden riesige Werften auch dank staatlicher Zuwendung immer größer. Und europäische Regierungen wie die französische oder die italienische halten sich weiterhin Staatswerften, um dadurch regionale Arbeitsmärkte steuern zu können.
Auch ohne solche Wettbewerbsverzerrungen besäße der Schiffbau in Deutschland heutzutage keine Weltgeltung mehr. Den asiatischen Niedriglöhnen haben die deutschen Werften nichts entgegenzusetzen, der Bau von Handelsschiffen ist weitgehend verloren. Einige Werften aber glänzen weiterhin mit Top-Produkten - vom Kreuzfahrer bis zur Frachtfähre, vom Offshore-Versorger bis zur Superyacht.
Der heimische Schiffbau hat derzeit vor allem Probleme bei der Finanzierung neuer Aufträge. Die Privatbanken ziehen sich aus dem Geschäft zurück. Die deutschen Werften brauchen keine Subventionen - aber fairen Zugang zum Kapitalmarkt. Hier sollte die öffentliche Hand mit Krediten und Bürgschaften helfen, wenn es nötig ist.