Hamburg. Alarmierendes Ergebnis des sogenannten Schul-TÜV: Jede zehnte Hamburger Schule hat bei den Inspektionen so schlecht abgeschnitten, dass die Behörde in die Leitung der Schule eingreift. Nach Angaben des Senats besteht in 26 der bisher 232 inspizierten Schulen ein "besonderer Handlungsbedarf".
Nur zehn Schulen erzielten ein gutes bis sehr gutes Ergebnis. An den anderen dagegen wurden in mindestens einem der 13 geprüften Gebiete "Minderleistungen" festgestellt.
Die Schulen, in denen die Inspektoren eine "schwerwiegende Problemkonstellation" festgestellt haben, müssen einen "Unterstützungsplan" der Schulaufsicht umsetzen.
Der Schul-TÜV beurteilt die Schulen nach ihren Möglichkeiten und Zielsetzungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Qualität des Unterrichts. Die Tests laufen seit 2008, Inspektoren besuchen jede Schule mehrere Tage lang. Abgefragt wird auch die Meinung von Eltern.
Bisher war nur bekannt, dass die Grundschule Turmweg (Rotherbaum) durchgefallen ist. Die Schulleiterin war auf Drängen der Eltern zurückgetreten. Das Schulgesetz empfiehlt lediglich, Ergebnisse des Schul-TÜV bekannt zu geben. Die schulpolitische Sprecherin der Hamburger FDP, Anna von Treuenfels, fordert, die Test-Ergebnisse zu veröffentlichen. "Verbesserungsprozesse haben nur mit Transparenz und Öffentlichkeit eine Chance", sagte Treuenfels dem Abendblatt.