Die goldenen Zeiten des vorzeitigen Ruhestands gehen zu Ende. Wurde älteren Arbeitnehmern noch in den 1990er-Jahren der frühere Ausstieg aus dem Berufsleben mit satten Abfindungen versüßt, um jüngeren Leuten Platz zu machen, ist heute das Gegenteil der Fall. Angesichts der Überalterung der Gesellschaft sollen künftig alle länger arbeiten, um die Sozialsysteme abzusichern, behaupten Ökonomen. Diese Sicht ist viel zu kurz gedacht, denn es gibt Alternativen. Das ganze System muss auf den Prüfstand.
Das Gesundheitswesen, das zu den großen Kostentreibern in der Gesellschaft gehört, hat sich zu einer milliardenschweren Industrie entwickelt. Hier könnten allein durch Fusionen von Krankenkassen und die Ausgliederung überflüssiger Leistungen gigantische Summen eingespart werden. Auf dem Arbeitsmarkt ließen sich teure Transferleistungen an Geringverdiener einsparen, würde ein Mindestlohn eingeführt, der die Menschen befähigt, Abgaben zu bezahlen, statt Staatshilfen zu kassieren.
Zudem muss sich Deutschland offensiv bemühen, hoch qualifizierte Menschen aus anderen Ländern als Arbeitskräfte zu gewinnen, um den Geburtenrückgang auszugleichen. Dies würde die Wirtschaft ankurbeln und die Sozialsysteme wieder bezahlbarer machen, ohne dass sich selbst Gebrechliche bis ins hohe Alter zur Arbeit schleppen müssen.