Mutmaßliche Autobrandstifter gefasst. Jetzt ist die Justiz am Zug
Der 1. Mai war für Innensenator Michael Neumann und die Polizeiführung ein doppelter Befreiungsschlag. In der Walpurgnisnacht gelang es ihnen, die Randale rund um die Schanzen-Demonstration unter Kontrolle zu halten; wenig später fasste die Polizei mehrere Verdächtige, die offenbar Autos anzünden wollten.
Es wurde auch Zeit. Dass seit Jahresbeginn fast 200 Autos in der Stadt abgefackelt wurden, ohne große Fahndungserfolge zu erzielen, erschütterte das Vertrauen in die Arbeit der Polizei. Und auch das Ritual, dass jeder 1. Mai oder jede Demonstration für die Rote Flora mit brennenden Barrikaden endete, beschädigte das Sicherheitsempfinden der Bürger.
Offenbar hängen beide Dinge ohnehin zusammen. Die in Barmbek festgenommenen mutmaßlichen Zündler waren zuvor im Schanzenviertel. Es sind also offenbar nicht unpolitische Jugendbanden, sondern Linksautonome, die der Polizei nun ins Netz gegangen sind.
Und doch ist die Freude über die Fahndungserfolge getrübt. Die mutmaßlichen Täter wurden festgenommen und gleich wieder nach Hause geschickt. Rechtlich ist das in Ordnung, und doch wächst der Wunsch, dass der Staat endlich ein klares Signal an Zündler und Gewalttäter sendet. Bleibt zu hoffen, dass ein schneller Strafprozess und ein klares Urteil dieses Signal senden.