Hamburg. Fünf bislang unbekannte Täter haben in der Nacht zu Pfingstmontag einen Anschlag auf die Polizei-Außenstelle in Rissen verübt. Sie warfen Steine, Farbgläser und einen Behälter mit Buttersäure gegen und in das Gebäude. Ihnen gelang die Flucht. In einem Bekennerschreiben an das Abendblatt nehmen die Täter Bezug auf die Innenministerkonferenz (IMK) in dieser Woche in Hamburg. Dort steht das Thema "Gewalt gegen Polizisten" ganz oben auf der Tagesordnung.
Die Rissener Wache - eine Außenstelle des Kommissariats 26 in Osdorf - ist nachts nicht besetzt. Eine Konfrontation mit Beamten mussten die vermummten Täter, anders als noch beim Anschlag auf die Wache Lerchenstraße im Dezember, demnach nicht fürchten. Offensichtlich ist nach Polizeiangaben aber, dass sie ihre Tat penibel planten.
Einen politischen Hintergrund vermuten die Ermittler auch bei einem Auto-Brandanschlag an der Bernstorffstraße (St. Pauli). Dort zündeten Unbekannte in derselben Nacht einen Transporter der Cateringfirma Dussmann an. Das Unternehmen war schon mehrfach Ziel von Anschlägen, weil es unter anderem die Aufnahmestelle für Asylbewerber in Berlin mit Essen beliefert.
Die Länder-Innenminister werden am Mittwochabend unter hohen Sicherheitsvorkehrungen in Hamburg erwartet. Im Internet machen IMK-Gegner mobil gegen das Treffen. Die Polizei beobachtet das Treiben "mit Interesse".