Überraschungen sind, so hat es der "New Scientist" einmal formuliert, "der Wechsel der Erwartung aufgrund des Eintreffens neuer Daten". Für Uwe Bergmann sind Überraschungen schlicht die Würze seines Lebens, Antrieb und Adrenalin zugleich. Offen für neue Erfahrungen, das war er schon als Abiturient, und heute, als 49-Jähriger, ist er es noch. Dass der Hamburger Eventunternehmer und Gastronom (Café Wien) während der Fußball-WM in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) das Fanfest auf dem Heiligengeistfeld organisiert, ist dann auch keine Überraschung, sondern die Fortschreibung seines beruflichen Weges.
Der begann 1984 in Norderstedt, als er Ingeborg Thomsen, Frontfrau von Rudolf Rock und den Schockern, den Jazzpianisten Gottfried Böttger und den Schauspieler Gerlach Fiedler, die Stimme des Krümelmonsters, auf die Kleinbühne brachte. An die Gage erinnert sich Bergmann genau: 300 Mark für jeden. Heute setzt der Vater von vier Kindern mit seiner Firmengruppe fünf bis acht Millionen Euro im Jahr um.
Im Job sind Überraschungen aufgrund des Eintreffens neuer Daten seine Sache nicht. Er überrascht lieber - mit neuen Ideen -, als dass er sich überraschen lässt. Sein Erfolgsrezept ist Kontinuität. Seinen 23 Mitarbeitern vertraut er seit Langem. Als Geschäftsmann sei Verlässlichkeit gefragt, sagt er. Daher riskiert Bergmann bei seinen Unternehmungen eher eigenes statt geliehenes Geld - "um keine Überraschungen zu erleben".