Hamburg. 40 Jahre war das Dampfschiff für die Polizei im Einsatz. Jetzt soll das historische Schiff vor dem Verfall gerettet werden.

Mehr als 40 Jahre war die „Hafenpolizei IV“ auf der Elbe im Einsatz, etwa genauso lang ist die Barkasse im Ruhestand und seit einigen Jahren in einem schlechten Zustand. Nun soll das Dampfschiff aufwendig saniert werden. 890.000 Euro investieren die Stadt Hamburg und der Bund. Es ist das vierte große Projekt zur Rettung historischer Schiffe in Hamburg innerhalb kurzer Zeit.

Mit 90.000 Euro beteiligt sich die Kulturbehörde, jeweils 400.000 Euro kommen vom Bundesministerim für Kultur und Medien sowie von der Wirtschaftbehörde. Deren Senator Frank Horch (parteilos) sagt: „Historische Schiffe, Hafenanlagen und Arbeitsgeräte sind die Zeugen der maritimen Geschichte Hamburgs.“ Sie zu bewahren sei auch die Aufgabe eines Standortes wie Hamburg, der auf eine 800 Jahre dauernde Hafengeschichte zurückblickt.

40 Jahre als „Hafenpolizei VI“ im Einsatz

Das Dampfschiff wurde 1928 in der Hamburger Werft H.C. Stülcken & Sohn gebaut und dann unter den Namen „Hafenpolizei VI“ in Betrieb genommen. Bei ihrer Ausmusterung Ende der 60er-Jahre wurde die „Hafenpolizei VI“ an das Museum für Hamburgische Geschichte übergeben und nach dem Hamburger Kulturhistoriker Otto Lauffer benannt. Zuletzt wurde es in den 80er-Jahren saniert.

Heute ist die Barkasse ein entkernter Schiffsrumpf mit vielen Einzelteilen
Heute ist die Barkasse ein entkernter Schiffsrumpf mit vielen Einzelteilen © Museumshafen Oevelgönne | Museumshafen Oevelgönne

Mittlerweile gehört die „Otto Lauffer“ zum Bestand der Museumshafens Oevelgönne. Eine begonnene Sanierung Anfang der 2000er-Jahre wurde nie fertgigestellt. Seitdem besteht die Dampfbarkasse, die in ihrer Art bundesweit einzigartig ist, aus einem entkernten Schiffsrumpf, einem irreperablen Dampfkessel und zahllosen Einzelteilen.

Der Wiederaufbau der Barkasse werde, so die Verantwortlichen des Museumshafens, also nicht nur eine „große Herausforderung“, sondern auch ein Projekt mit einer Laufzeit von mindestens einem Jahr.

Finanzspritzen aus Berlin kommen zudem für ein neues Hafenmuseum und die Überführung des historischens Viermast-Stahlbark „Peking“, einem Windjammer der Hamburger Reederei Laiesz, der zu den berühmten Flying P-Linern zählt. Im vergangenen Jahr wurde bereits Geld für die Sanierung der „Rickmer Rickmers“ und des Stückgutfrachters MS „Bleichen“ bewilligt.