Hamburg. Wo die Restaurants Mamma Mia und Sotiris ansässig waren, sollte mit dem „Barner 42“ neuer Wohnraum entstehen. Daraus wird nichts.

Es ist mittlerweile sechs Jahre her, dass die Immobilien-Entwickler Köhler & von Bargen ihre Pläne für das Areal in Hamburg-Ottensen öffentlich machten. Dort, wo damals noch die sehr etablierten Restaurants Mamma Mia und Sotiris ansässig waren, sollte ein Neubau entstehen.

Geplant war ein Mix aus Gewerbe, Büros sowie Wohnraum. Ursprünglich war die Rede von 66 Wohnungen, geförderte, frei finanzierte Miet- sowie Eigentumswohnungen. Doch aus diesen Plänen wird nichts.

Hamburg-Ottensen: Leeres Gebäude wird zum Schandfleck mitten in Altona

Auf dem rund 1700 Quadratmeter großen Grundstück an der Ecke Barnerstraße und Bahrenfelder Straße hat sich seither wenig getan. Die Restaurants, deren Mietverträge zeitlich mit Verlängerungsoption begrenzt wurden, sind geschlossen. Die Betreiber des Italieners Mamma Mia sind beispielsweise schon lange an die Elbchaussee umgezogen.

Die ehemaligen Räumlichkeiten des einst sehr gefragten Restaurants in Ottensen zerfallen. Mittlerweile sind alle Betreiber der einst belebten Ecke raus. Die Fenster sind verrammelt, die Fassaden mit Graffiti besprüht, die Gitterzäune eingewachsen. Das zentral gelegene Areal gegenüber von der Fabrik verkommt zum Schandfleck mitten in Altona.

Das italienische Restaurant Mamma Mia an der Barnerstraße in Ottensen war eine Institution und meist rappelvoll. Jetzt herrscht hier seit Jahren Leerstand.
Das italienische Restaurant Mamma Mia an der Barnerstraße in Ottensen war eine Institution und meist rappelvoll. Jetzt herrscht hier seit Jahren Leerstand. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Warum es mit dem Neubau-Projekt mit dem Namen „Barner 42“ nicht weitergeht? Ein Sprecher der „Köhler & von Bargen“-Unternehmensgruppe betont, dass man weiterhin sehr an der Entwicklung des Projekts interessiert sei. Hinter den Kulissen wird demnach auch seit Jahren darum gerungen. Das Problem liegt laut dem Sprecher an der nachbarschaftlichen Situation.

Immobilien-Entwickler: Verhandlungen mit Nachbarn brachten keinen Erfolg

„Für den Neubau mit dem geplanten Konzept einer gemischten Nutzung war für den Wohnungsbau eine nachbarschaftliche Zustimmung erforderlich. Diese haben die Grundstückseigentümer aufgrund befürchteter Beschwerden künftiger Mieter über Lärm trotz jahrelanger Verhandlungen leider verweigert“, erklärt der Sprecher nun.

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Laut Abendblatt-Informationen geht es um das Grundstück, auf dem Rewe eine Filiale betreibt. Der Parkplatz grenzt direkt an den geplanten Neubau an. Eigentümer ist nicht Rewe, wie eine Sprecherin des Unternehmens mitteilt. Anfragen in Bezug auf die Nachbarschaftspläne und den Vorwurf, man befürchte Einschränkungen der Öffnungszeiten bei einer Wohnbebauung, lässt Rewe unbeantwortet und verweist auf den Grundstückseigentümer: „Wir haben Ihre Anfrage an den Eigentümer weitergeleitet.“ Dieser meldete sich aber auch nach mehrtägiger Wartezeit nicht.

Kaputte Fenster, Graffiti, eingewachsene Gitterzäune: Das zentral gelegene Areal gegenüber von der Fabrik verkommt zum Schandfleck mitten in Altona.
Kaputte Fenster, Graffiti, eingewachsene Gitterzäune: Das zentral gelegene Areal gegenüber von der Fabrik verkommt zum Schandfleck mitten in Altona. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Kurzzeitig gab es die Idee des Bezirks Altona, ob sich die Nachbarn nicht zusammentun und gemeinsam ein für alle Seiten möglichen Neubau realisieren könnten. Auch das scheiterte. Laut Abendblatt-Informationen wird nur noch über Anwälte miteinander korrespondiert.

Hamburg-Ottensen: Immobilien-Entwickler arbeitet an neuem Konzept für Areal

Klar ist: Das ursprüngliche Konzept kann so nicht realisiert werden. „Es wird nun an einem neuen Konzept gearbeitet, das alle Interessen berücksichtigt und dennoch Wohnraum möglich macht“, erklärt der Sprecher von Köhler & von Bargen.

Wie das Konzept aussehen könnte, dazu wollte man sich noch nicht äußern, nur so viel: Man hofft, das angepasste Konzept bis zum Frühjahr dieses Jahres vorstellen zu können.