Hamburg. In der Gaußstraße rückten am Sonntagabend Sanitäter aus. Vor Ort schlug ein Kohlenmonoxid-Sensor aus. Gebäude evakuiert.
Für die Besatzung des Notarztwagens 13A klang es nach einem Routineeinsatz. Ein 55 Jahre alter Mann klagte in der Gaußstraße über Schwindel, Übelkeit und kurze Bewusstlosigkeit. So weit nichts Ungewöhnliches für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Hamburg. Als die Sanitäter jedoch das Mehrfamilienhaus in Ottensen betraten, wurde aus einem Routine-Einsatz ein Wettlauf mit der Zeit.
In den Rucksäcken der Rettungssanitäter sind kleine Sensoren verbaut, die bei Kohlenmonoxid-Ausstoß durch einen Signalton ausschlagen. So wie am Sonntagabend. „Das hätte auch richtig böse enden können. Die Bewohner des Hauses hatten riesiges Glück“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Montagmorgen. Wäre der massive Kohlenmonoxidausstoß nicht bemerkt worden, hätten die Bewohner des Hauses nur geringe Überlebenschancen gehabt
Feuerwehr Hamburg: 55-Jähriger kam mit Kohlenmonoxidvergiftung ins Krankenhaus
Die Feuerwehr rückte nach der Meldung der Rettungssanitäter mit einem größeren Aufgebot zur Gaußstraße aus. Vor Ort wurden 1800 ppm Kohlenmonoxid in einigen Wohnungen und vor allem im Heizungskeller festgestellt. Daraufhin wurden alle elf Wohnungen evakuiert. Zwölf Bewohner wurden ins Freie gebracht. Der 55-Jährige kam mit einer Kohlenmonoxidvergiftung ins Krankenhaus. In seinem Blut soll eine CO-Konzentration von 30 Prozent festgestellt worden sein.
Auch Sanitäter von der Feuerwehr klagten nach Einsatz über Unwohlsein in Ottensen
Auch die beiden Mitarbeiter des Rettungsdienstes klagten während des Einsatzes über Unwohlsein. Sie wurden noch vor Ort untersucht und konnten ihren Dienst nicht fortsetzen.
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Der CO-Ausstoß ist wohl auf eine Heizungsanlage zurückzuführen, die erst in der vergangenen Woche von einem Heizungsmonteur gewartet wurde. Nachdem das Gebäude durchgelüftet wurde und die CO-Werte sich wieder normalisiert haben, konnten die Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren.