Hamburg. Seit Jahren verzögert sich das 400.000-Projekt – aus teils kuriosen Gründen. Nun gibt es 48 Laternen, aber es bleibt düster.
Auf diesem Projekt liegt kein Segen: Seit Jahren warten Jogger und Spaziergänger darauf, dass die beliebte Joggingstrecke im Volkspark in Hamburg-Altona beleuchtet wird. Doch immer wieder kam es zu Verzögerungen, lange hatten Fledermäuse dem bereits beschlossenen Plan einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im Februar wurden nun zwar 48 Laternen aufgestellt, die rund 400.000 Euro gekostet haben – aber sie leuchten nicht.
48 neue Laternen im Hamburger Volkspark – Fehlplanung
Wer abends im Volkspark spazieren oder joggen möchte, muss an manchen Stellen also weiterhin im Dunkeln tappen. Der Grund: Es sind keine Stromkabel verlegt worden, wie das Bezirksamt Altona bestätigte.
Aufgrund „behördeninterner Abstimmungsprozesse“ verzögere sich die Planung um mehrere Monate. Dabei wurde der Beschluss bereits im Sommer vergangenen Jahres gefasst. Rot-weiße Aufkleber an den Laternenpfählen weisen auf die Fehlplanung hin: „Leuchte nicht in Betrieb“.
Neue Laternen im Hamburger Volkspark haben keinen Strom
„Von einem Fehler kann hier nicht gesprochen werden“, teilte Stromnetz Hamburg mit. Die städtische Stromnetzgesellschaft habe die Kabel bis zum Parkeingang verlegt – doch ein öffentliches Verteilungsnetz entlang der Jogging-Strecke sei gemäß Hamburger Wegegesetz nicht möglich.
Das Bezirksamt Altona will nun selbst tätig werden. „Der Anschluss der Joggingstrecken-Beleuchtung wird nach Verfügbarkeit ausführender Firmen und Witterung möglichst zeitnah erfolgen können“, erklärte ein Sprecher. Ein Datum, wann die Lampen endlich Licht spenden werden, gibt es noch nicht.
Laternen im Volkspark seit Jahren Thema in der Bezirksversammlung
Bereits 2018 nahm die kuriose Geschichte um die Lampen im Volkspark ihren Anfang. Damals beschloss die Altonaer Bezirksversammlung, an der Laufstrecke eine Beleuchtung anzubringen. Die Finanzierung war mit 150.000 Euro aus Kompensationszahlungen des HSV für einen nicht realisierten Lauftreff sowie 250.000 Euro aus dem investiven Quartiersfond gesichert. Die Läufer freuten sich darauf, im Winter auch nach 16 Uhr noch laufen zu können, ohne im Dunklen zu stehen.
Doch die Realisierung des Projektes ließ auf sich warten, der Beschluss verschwand zunächst in der Schublade „Unerledigtes“. Der Grund: Fledermäuse hatten sich ausgerechnet an der Rundlaufbahn angesiedelt und sollten nicht durch Lichtemission gestört werden. 2020 beschloss die Bezirksversammlung schließlich einstimmig, ein fledermaus-, insekten- und menschenfreundliches Beleuchtungskonzept erstellen zu lassen.
Dass sich das Projekt nun erneut wegen fehlender Stromkabel verzögert, damit hätte damals wohl niemand gerechnet.