Hamburg. Jahr für Jahr werden rund 4000 sogenannte “Fahrradleichen“ entsorgt. Doch nicht jedes Schrottrad bleibt auch Schrott.
Läuft man am Bahnhof Altona entlang, stößt man auf Massen an Fahrrädern, die aufeinandergehäuft an eine Mülldeponie erinnern. 4000 sogenannte Fahrradleichen entsorgt die Stadtreinigung Hamburg (SRH) jährlich.
Stellen Fachkräfte der Polizei, oder des Bezirksamtes fest, dass ein Fahrrad bereits seit Längerem am selben Platz abgestellt ist, bekommt es einen roten Aufkleber – mit der Aufforderung es innerhalb der nächsten 14 Tage zu entfernen. Geschieht das nicht, wird das Fahrrad vom Verkehrssicherungsdienst der Stadtreinigung mit einem Seitenschneider freigeflext und je nach Zustand auf einem der zwölf Hamburger Recyclinghöfe verwertet oder in einer der Stilbruch-Filialen wieder verkehrssicher gemacht und weiterverkauft.
Stadtreinigung Hamburg arbeitet rund 1000 Schrotträder pro Jahr auf
Jährlich werden so mehr als 1000 verwaiste Fahrräder wiederverwendet. Mit den Erlösen werden dann Reparaturen für nachfolgende Altfahrräder finanziert. Im Zuge von konzertierten Aufräumaktionen schaffen die fünf Bezirksämter regelmäßig ein Bewusstsein für stehen gelassene Fahrräder, zuletzt im Mai.
„Dank dieser Aktion finden die Radler und Radlerinnen einen Stellplatz für ihr Fahrrad, die es auch tatsächlich nutzen“, sagt Kirsten Pfaue, Hamburgs Koordinatorin für die Mobilitätswende. Man beobachte täglich den Fahrradbestand am Bahnhof Altona, aber nicht jedes länger stehende Velo sei ein Schrottrad, so ein Sprecher des Bezirksamtes Altona.
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Länger stehen gelassene Fahrräder könne man nicht ohne Weiteres entfernen lassen, da es sich um eine öffentliche Fläche handle. Wer selbst Schrotträder bemerkt und diese melden möchte, kann dazu die kostenlose SRH-App nutzen. Wer sein eigenes Fahrrad nicht mehr nutzen und auch nicht weiterverkaufen will, kann es gebührenfrei in einem der zwölf Recyclinghöfe in Hamburg abgeben.