Hamburg. Die Aufnahme in die Welterbe-Liste würde helfen, den Ort “in seiner Einzigartigkeit zu bewahren“, so Kulturstaatsrat Carsten Brosda.

Der Jüdische Friedhof in Hamburg-Altona soll nach dem Willen des Hamburger Senats Unesco-Weltkulturerbe werden. Laut Senatsbeschluss vom Dienstag sollen die Antragsunterlagen für die Nominierung im Dezember eingereicht werden. Im Laufe des Jahres 2017 wird dann im Auftrag der Unesco geprüft, ob es sich um einen «außergewöhnlichen universellen Wert» handelt. Mitte 2018 könnte dann das Welterbe-Komitee über die Aufnahme in die Welterbeliste entscheiden.

Der knapp 1,9 Hektar große Jüdische Friedhof gilt als einer der bedeutendsten der Welt. Rund 6.400 Grabsteine sind auf der Anlage erhalten, die 1611 eröffnet wurde. Damals war in Hamburg die größte jüdische Gemeinde Deutschlands ansässig. Dass die Verstorbenen im benachbarten, früher dänischen Altona bestattet wurden, lag an der Religionsfreiheit dort.

Kulturstaatsrat Carsten Brosda betonte, es sei der feste Wille der Stadt, die Geschichte des sephardischen Judentums in Hamburg lebendig zu halten: „Der jüdische Friedhof Hamburg-Altona ist ein herausragendes Zeugnis der Historie unserer Stadt und steht in besonderer Weise für die Kultur des sephardischen Judentums. Die gut erhaltenen Grabsteine erzählen uns in eindrücklicher Weise die Geschichte der sephardischen Juden, die im Mittelalter und der frühen Neuzeit von Flucht und Vertreibung gekennzeichnet war.“

Die Eintragung des Jüdischen Friedhofs in die Welterbe-Liste, so Brosda weiter, würde helfen, diesen Ort "in seiner Einzigartigkeit zu bewahren". Seit 1869 wurde der Friedhof nicht mehr belegt, seit 1960 steht er unter Denkmalschutz.