Hamburg . Eigentlich sollte der Kult-Club am 20. April unter den Hammer kommen. Neben dem zerstörten Holzbau soll etwas Neues entstehen.

Nicht ohne unseren Pudel, und sei er noch so klein. Nach dem Brand im Golden Pudel Club in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar wollen Pudel-Freunde und die Initiative Park Fiction auf der Treppe oberhalb des stark beschädigten Gebäudes eine Mini-Version des Kult-Clubs bauen – als „Protestbau“ und als „Lustpavillon für kulturelle Bespielung“, aber auch als „Drohkulisse“, wie es auf der Facebook-Seite der Initiative heißt. Nach ihrem Willen soll das Gebäude an der Hafenstraße auf St. Pauli wieder aufgebaut werden.

In dem Pudel-Provisorium soll unter anderem das brandgeschädigte Park-Fiction-Archiv unterkommen, das sich im ausgebrannten Obergeschoss befand. Für das Material des geplanten Mini-Pudels werden Spenden gebraucht.

Die Versteigerung des Golden Pudel Clubs wurde abgesagt

Wie es mit dem Wiederaufbau des Gebäudes weitergeht, ist allerdings weniger klar. Die für den 20. April angesetzte Teilversteigerung des Pudels wurde inzwischen abgesagt, wie St. Pauli News berichtet. Die Pudel-Betreiber teilten mit, dass die Gutachter zunächst eine Neubewertung der Immobilie vornehmen müssten. Erst danach werde ein neuer Termin für die Teilversteigerung festgesetzt. Wolf Richter, dem das Grundstück gemeinsam mit Rocko Schamoni gehört und der das obere Stockwerk bewirtschaftet hat, hatte die Versteigerung beantragt. Ursprünglich war der Verkehrswert auf 510.000 Euro festgesetzt worden, das Mindestangebot lag bei 255.000 Euro.

So soll die Miniversion des Golden Pudel Clubs aussehen
So soll die Miniversion des Golden Pudel Clubs aussehen © Golden Pudel Club

Das könnte jetzt deutlich niedriger ausfallen. Die Betreiber des Golden Pudel Clubs und Co-Eigentümer Schamoni werfen Richter vor, dass er die Wiederherstellung des Pudels verhindere. Nach einem Bericht der "Hamburger Morgenpost" soll er Aufträge von Baufirmen verzögern. Angeblich wolle Richter selbst das Grundstück kaufen. Ein Unbekannter hatte zudem eine Belohnung von 7500 Euro für Hinweise auf die Brandstifter ausgesetzt.