Hamburg. Schenefelderin kommt ohne Fehler durch den Parcours. Vier Nordlichter mit Chancen auf den Derbysieg. Doch es gab auch Stürze.

Veränderter Derbykurs, aber die gewohnten norddeutschen Favoriten: Der knorrige Hans-Jörn Ottens aus Stotel bei Bremerhaven, Ex-Champion Andre Thieme aus Plau am See und Lokalmatadorin Janne Friederike Meyer dürfen mit einem Sieg im schwersten Springreiter-Kurs der Welt spekulieren.

Vier Nordlichter im Springen um das Blaue Band

Die 34-Jährige Meyer aus Schenefeld kam in der zweiten Qualifikation als einzige Amazone mit Anna ohne Fehler durch den Derbypark und setzte damit 48 Stunden vor dem entscheidenden Kampf um das Blaue Band ein Ausrufezeichen.

Besser waren nur Ottens und Thieme, dabei fegte Ottens mit Crashman förmlich über den großräumigen Parcours, blieb aber anschließend dennoch vorsichtig: „Es ging zweimal sehr gut, aber das war noch das Derby. Ich gehe noch nicht über die Brücke, dass ich jetzt der Favorit bin.“ Der Mecklenburger Thieme war mit dem Derbyspezialisten Quonschbob nur knapp zwei Sekunden langsamer als Ottens.

Im Windschatten der erste Drei untermauerte aber auch der alte Haudegen Carsten-Otto Nagel aus Norderstedt als Vierter seine Ambitionen, am Sonntag die legendäre Springprüfung zum dritten Mal zu gewinnen.

Trotz Entschärfung mehrere Stürze

Die vorher vom Ausrichter angekündigten Erleichterungen für die Pferde, speziell am Großen Wall, erwiesen sich am Freitag als Muster ohne Wert. Von der angeblichen Abflachung des mächtigen Hindernisses war kaum etwas zu sehen, es gab mehrere Stürze und zahlreiche Verweigerungen. Ottens, Thieme, Meyer und Nagel kamen mit dieser Herausforderung noch am besten zurecht.

„Insgesamt hat das richtig Spaß gemacht. Ich bin sehr froh, dass mein Pferd endlich wieder fit ist“, sagte Nagel, der 1999 und 2010 im Hamburger Nobelvorort als Sieger aus der Derby-Entscheidung hervorgegangen war. Schon vor fünf Jahren hatte er mit dem 15 Jahre alten Hengst Lex Lougar in Hamburg triumphiert.

Weitaus knapper ging es bei einem weiteren S-Springen am Mittag zu. Mit dem winziger Vorsprung von 0,01 Sekunden gewann David Will aus Pfungstadt mit Mic Mac vor dem Italiener Emanuele Gaudiano mit Cocoshynsky sowie Kent Farrington aus den USA. (sid)