Hamburg. Das Traditionslokal ist nach einem Großbrand komplett zerstört. Die Brandursache ist noch unklar. Zuletzt gab es Abrisspläne für das Forsthaus.

Ein Großbrand hat das beliebte Traditionsgasthaus „Bahrenfelder Forsthaus“ in der Nacht zum Montag komplett zerstört. Die Feuerwehr rückte nach dem Alarm am Sonntagabend gegen 22.30 Uhr mit zwei Löschzügen an die Von-Hutten-Straße aus. Die rund 70 Einsatzkräfte kämpften die ganze Nacht über gegen die Flammen. Die Nachlöscharbeiten wurden erst um 9.40 Uhr beendet.

Das 400 Quadratmeter große Gebäude, das viele Familien zu Hochzeiten, runden Geburtstagen oder anderen Festen mieten, ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Brandursache ist bislang noch unklar. Die Ermittler sind bereits vor Ort eingetroffen. Bevor sie das Gebäude betreten dürfen, muss die Bauprüfung noch kontrollieren, ob das Gebäude einsturzgefährdet ist. Ergebnisse seien am Montag nicht mehr zu erwarten, da das Areal schlicht zu groß ist und die Ermittlungen Zeit brauchen werden, sagte ein Polizei-Sprecher dem Abendblatt. Nach ersten Schätzungen wird sich der Schaden durch den Großbrand auf mehrere Millionen Euro belaufen.

Zunächst hieß es, dass auch Menschenleben in Gefahr seien. Die Gefährdung von Personen bestätigte sich vor Ort jedoch nicht. Berichte, es gebe Hinweise, der Brand sei womöglich im Wintergarten des Restaurants vorsätzlich gelegt worden, bevor er von dort auf das Gebäude übergriff, wurden weder von der Feuerwehr noch von der Polizei bestätigt. „Solche Berichte sind reine Spkulation“, sagte Feuerwehrsprecher Steven Eckart dem Abendblatt. Für eine Bewertung der Brandursache sei es noch viel zu früh, sagte Polizeisprecherin Tanja von der Ahé.

Da es sich bei dem Ausflugslokal um ein viergeschössiges Gebäude handelt, das zudem sehr verschachtelt sei, gestalteten sich die Arbeiten vor Ort als schwierig, wie ein Sprecher der Feuerwehr gegenüber abendblatt.de erklärte.

Abrisspläne für das Forsthaus lagen bereits vor

Erst vor wenigen Wochen war das Forsthaus Bahrenfeld Thema in der Bezirksversammlung Altona. Von einem größeren Hamburger Immobilien-Unternehmen lag ein Antrag auf Abriss und Neubau von rund 40 Wohnungen vor. CDU und Grüne stimmten dem Ansinnen zu, die SPD lehnte mit dem Hinweis auf übergeordnete Planungen der Stadtentwicklungsbehörde ab.

Hintergrund ist die Planung für den nahen A7-Lärmschutzdeckel. Das Areal des Forsthauses soll nach der Deckelfertigstellung Teil eines Grünzug mit Naherholungsfunktion werden. Inzwischen hat daher das Bezirksamt den Beschluss rechtlich beanstandet. "Nun muss sich der Vorhabenträger mit der Stadtentwicklungsbehörde auseinandersetzen", sagt der baupolitische Sprecher der Altonaer SPD-Fraktion, Gregor Werner. Dem Bau von Wohnungen auf dem Grundstück stehe die SPD aber nicht mehr völlig ablehnend gegenüber. "Wenn, muss es aber auch dort einen Anteil von Sozialwohnungen geben", sagt Werner.

Vor einigen Jahren hatte es schon einmal einen vergeblichen Abriss-Antrag des Eigentümers gegeben. Betrieben wurde es bisher von einem Pächter. Das Gebäude wurde von dem Eigentümer an das Immobilienunternehmen verkauft, der Vertrag wird jedoch erst wirksam, wenn das Gelände bebaut werden kann, heißt es in der Bezirkspolitik. (tobi/at/JR)