In sechs Monaten ereigneten sich mehr Einbrüche als im gesamten Kalenderjahr 2013. In allen westlichen Elbvororten steigt die Zahl der Delikte deutlich. Für die CDU trägt der Senat eine Mitschuld.
Hamburg. Die Bewohner des Treppenviertels in Blankenese sehen sich einer stark ansteigenden Zahl von Wohnungseinbrüchen ausgesetzt. Allein von Januar bis Ende Juni verzeichnete die Polizei 33 Delikte im Ortsteil Blankenese 223, der die Siedlung am Elbhang sowie die umliegenden Straßen umfasst - bereits zehn Prozent mehr als im gesamten Kalenderjahr 2013. Das ergab eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Karin Prien an den Senat.
Nur 12,1 Prozent der Einbrüche konnten den Angaben zu Folge aufgeklärt werden. Auch im Bezug auf den gesamten Wahlkreis 4 (Blankenese, Lurup, Rissen, Nienstedten) ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen: Von Januar bis Juni registrierte die Polizei 439 Einbruchdiebstähle, im Jahr 2013 waren es insgesamt 414 Fälle im Wahlkreis 4. „Die dunkle Jahreszeit, in der besonders viele Einbrüche zu erwarten sind, ist in der aktuellen Statistik noch nicht enthalten“, betont die Fragestellerin Karin Prien.
Die CDU-Politikerin warf dem Senat vor, nicht ausreichend für die Sicherheit in den Elbvororten sorgen zu können. Insbesondere im Treppenviertel sei die Furcht vor weiteren Einbrüchen stark ausgeprägt, da die Bewohner in dem dörflichen Quartier gut untereinder vernetzt sind und sich „Informationen schneller verbreiteten“.
Polizei baute Personal ab
Die Senatsantwort auf die Kleine Anfrage zeigt zeitgleich einen Personalrückgang im Polizeikommisariat 26 auf, das für die Einbruchbekämpfung im Treppenviertel zuständig ist. Demnach betrug die Personalstärke im Juni 2013 noch 120, zum 1. November 2014 jedoch nur noch 100 Beamte. Der Senat betont jedoch, dass keine Vollzugsstellen weggefallen seien. Dies hatte die SPD auf Senatsebene für die gesamte Hamburger Polizei versprochen.
Die CDU sieht in dem fehlenden Personal eine Ursache für die steigenden Einbruchszahlen. „Wir als CDU fordern mehr Polizeipräsenz in in den Stadtteilen, qualitativ bessere und wirksamere Präventionsarbeit, innovative Fahndungsmethoden und eine personelle Verstärkung der SOKO in den Elbvororten", sagte Prien. Die Polizei verschickte in der Vergangenheit Warnbriefe an Anwohner und hat die Präsenz nach Senatangaben an „ausgemachten Brennpunkten“ bereits verstärkt.