„Squattin Day“-Organisatoren erwarten 500 Demonstranten. Am frühen Freitagabend wurden nach den Ausschreitungen vom Mittwoch zwei Verdächtige dem Haftrichter vorgeführt.
Altona. Die Hausbesetzerszene ruft nach den Krawallen am Mittwoch zu einer Demonstration durch das Schanzenviertel auf. Die Veranstalter der “Squattin Days“, einem Hausbesetzer Kongress, erwarten rund 500 Teilnehmer. Der Protestzug soll unter dem Motto „Selber Handeln – Gegen eine profitorientierte Stadtentwicklung“ am Sonnabend um 14 Uhr am Park Fiction in Hamburg-St. Pauli starten und bis zur Feldstraße ziehen.
Nach Krawallen mit der Polizei bei der Räumung eines besetzten Gebäudes in Hamburg-Altona sind am Freitag zwei Verdächtige einem Haftrichter vorgeführt worden. Ob die 20 und 29 Jahre alten Männer wegen Verdachts des versuchten Totschlags in Untersuchungshaft kommen oder wieder auf freien Fuß gesetzt werden sollten, konnte Nana Frombach, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, am frühen Freitagabend zunächst nicht sagen.
Die Organisatoren haben sich unterdessen auf die Seite der Hausbesetzer gestellt. Die Veranstalter der „Squattin Days“, die sich mit Gentrifizierung und Wohnraumpolitik beschäftigen, warfen der Polizei am Freitag ein „repressives Vorgehen“ vor. Auch Vertreter der Kampagne „Flora bleibt unverträglich“ verlangten die Einstellung des Ermittlungsverfahrens durch die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Totschlags.
Die Organisatoren der „Squatting Days“ betonten, die Krawalle seien nicht von ihnen initiiert worden. Bei den Festgenommenen handelt es sich mutmaßlich um die Personen, die zuvor aus dem Gebäude heraus die Polizeibeamten mit Gegenständen beworfen hatten. Die Staatsanwaltschaft prüft zurzeit, ob gegen die Festgenommenen Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des gemeinschaftlichen versuchten Totschlags zu beantragen ist.