Ein Schwimmkran hob das Schiff am Freitag aus dem 15 Meter tiefen Wasser, Taucher hatten zuvor vier Stahltrosse an dem Schlepper angebracht. Die „Heinrich Hübbe“ soll jetzt gereinigt und repariert werden.

Hamburg. Ein spezialisiertes Unternehmen hat den vor Rissen gesunkenen Schlepper „Heinrich Hübbe“ am Freitag aus der Elbe geborgen. Der Schwimmkran „Wal“ hob das Schiff am Vormittag vollständig aus dem Elbgrund.

Bereits am Donnerstagabend war der Schwimmkran über dem Wrack in Position gebracht worden. Die Hamburg Port Authority (HPA) hatte das Unternehmen Knoth mit der Bergung beauftragt. Taucher brachten gegen 8.40 Uhr den letzten von vier Stahltrosse an der „Heinrich Hübbe“ an, um den Schlepper aus dem 15 Meter tiefen Wasser heben zu können.

Die „Heinrich Hübbe“ war von der Strömung bereits rund zehn Meter weit in Richtung Fahrrinne der Elbe getrieben worden, teilte die HPA mit. Das Schiff stand außerdem nicht mehr senkrecht im Schlick, sondern hatte bereits eine gefährliche Schieflage erreicht.

Um 9.40 Uhr war die Bergung abgeschlossen. Am Freitagmittag hing das Schiff an dem Schwimmkran und soll bald abtransportiert werden. Die HPA will das verschlammte Schiff nun reinigen und reparieren lassen. Ein Gutachter soll prüfen, welche Schäden entstanden sind.

Auch in Zukunft könnte die „Heinrich Hübbe“ im Winter möglicherweise als Eisbrecher im Hafen fungieren, sagte eine Sprecherin. Die „Heinrich Hübbe“ wurde 1973 gebaut und steht seitdem im Dienst der Hafenbehörde.

Die genaue Ursache für den Unfall der „Heinrich Hübbe“ am Mittwoch vergangener Woche ist weiterhin unklar. Das Schiff war beim Anlegen an einem Bagger in Höhe Wittenbergen mit einer Schute zusammengestoßen, hatte über das Heck Wasser genommen und war gesunken. Die beiden 25 und 27 Jahre alten Besatzungsmitglieder konnten sich unverletzt retten.