Bei Bohrungen in der vergangenen Woche ist ein Mosaik zum Vorschein gekommen, das Ende des 19. Jahrhunderts zu Ehren Kaiser Wilhelms verlegt wurde. Jetzt soll es wieder an die Oberfläche geholt werden.

Hamburg. Mehr als vier Jahrzehntelang war dieses Stück Hamburger Stadtgeschichte im wahrsten Sinne des Wortes in der Versenkung verschwunden. Jetzt soll es wieder an die Oberfläche geholt werden: Ein circa zwölf mal 25 Meter großes Kornblumen-Mosaik, das zeitgleich zur Errichtung des Kaiser-Denkmals 1898 auf dem Altonaer Rathausvorplatz verlegt wurde.

In den 60er-Jahren wurde es zugeschüttet und geriet seitdem bei vielen Altonaern in Vergessenheit. Durch die Hartnäckigkeit der Mitarbeiter des Altonaer Stadtarchivs soll es jetzt wieder an die Oberfläche geholt werden.

„Das Mosaik, das die Lieblingsblumen des Kaisers zeigt, wurde damals samt der Treppen, die zum Denkmal führten zugeschüttet“, erzählt Wolfgang Vacano, Leiter des Stadtarchivs. Ursprünglich stand das Denkmal in einer Kuhle. Diese wurde mit Steinen und Bodenplatten geschlossen und so an das Niveau des Vorplatzes angepasst. Mehr als zehn Jahre lang drängte der 72-Jährige darauf, nach dem Mosaik zu bohren. Vergangene Woche hatte er dann Erfolg. Bei Probebohrungen bestätigte sich der Verdacht: Unter der 0,40 bis 1 Meter dicken Schicht aus Steinen und Platten fand man das dunkelblaue Mosaik - in gut erhaltenem Zustand.

Zum 350. Stadtjubiläum von Altona im kommenden Jahr sollen die Mosaik-Steine nun gehoben und an gleicher Stelle neu verlegt werden. Doch das kann teuer werden. „Wir rechnen mit Kosten um die 10.000 Euro“, sagt Vacano. Um die Summe zu stemmen, hat Vacano sich eine originelle Idee einfallen lassen: Steinpatenschaften. „Damit könnten wir das Geld schnell zusammenbekommen, auch, wenn jeder einzelne nur wenig dazu gibt.“ Sein Traum: 10.000 Hamburger spenden einen Euro und damit ist das Mosaik gerettet.

Weitere Informationen unter kontakt@altonaer-stadtarchiv.de, Spendenkonto: Haspa, BLZ 200 505 50, Konto-Nr.: 1269122675