2010 entließ der Konzern seine Mitarbeiter, seitdem werden die Hallen von kleinen Gewerbebetrieben genutzt. Jetzt sollen Wohnen und Gewerbe dort möglich sein. Plan in Vorbereitung.

Hamburg. 2009 standen 180 Mitarbeiter plötzlich vor verschlossenen Türen, als die Produktion beim Autozulieferer Kolbenschmidt quasi über Nacht eingestellt worden war. Jetzt soll auf dem gut 36.000 Quadratmeter großen Industrie-Gelände an der Friedensallee in Ottensen ein neues Quartier gebaut werden.

Der Bezirk Altona hat dazu einen städtebaulichen Wettbewerb auf den Weg gebracht, der Grundlage für einen neuen Bebauungsplan werden soll. Um den Ausschreibungstext gibt es innerhalb der Bezirkspolitik jedoch verschiedene Ansichten. Die SPD-Grünen-Mehrheitskoalition setzt auf einem 50-50-Mix aus Wohnungen und Gewerbe. Zumal in den alten Hallen inzwischen kleinere Gewerbe- und Handwerksbetriebe als Zwischennutzer günstige Räume mieten konnten, die in den begehrten Wohnvierteln Altonas für sie immer seltener sind. „Wir hoffen, dass ein Teil der Betriebe dort dann bleiben kann“, sagt SPD-Fraktionschef Thomas Adrian. Die Fläche gehört zum Rheinmetall-Konzern, dessen Immobilientochter das Gelände nach Information der Bezirkspolitik selbst entwickeln will und auch im Gespräch mit einer Initiative der dortigen Betriebe ist.

Die CDU in Altona hält die Vorgabe für einen maximalen Anteil von 50 Prozent Wohnungen indes für einen „Riesenfehler“, wie CDU-Fraktionschef Uwe Szczesny sagt.

Etwa 300 Wohnungen könnten nach aktueller Vorgabe entstehen. Die CDU fordert hingegen einen Wohnungsanteil-Anteil von Zweidritteln bei Neubauten - was etwa 100 Wohnungen mehr entspreche. Platz für die Gewerbebetriebe bleibe dann immer noch, so Szczesny.