Vor Kurzem wurden Turm und Innenraum saniert. Festwoche beginnt am Sonntagabend mit einem Konzert. Buntes Programm für Jung und Alt geplant.

Hamburg. Die Flottbeker Kirche ist für viele Flottbeker nicht nur der räumliche, sondern auch der soziale Mittelpunkt ihres Stadtteils. „Generationen Flottbeker Bürger sind in der Kirche getauft, konfirmiert, getraut und ausgesegnet worden“, schreibt der Vorsitzende des Bürgervereins, Manfred Walter, in der Stadtteilzeitschrift „Unser Blatt“. Die Kirche sei „etwas Einmaliges und ein nach außen wirkender, ruhender Pol“.

In diesem Jahr wird der 49 Meter hohe Backsteinbau an der Baron-Voght-Straße 100 Jahre alt, und die Flottbeker feiern dieses Jubiläum mit einer Festwoche, die am Sonntagabend mit einem Konzert beginnt. Unter der Leitung von Astrid Grille gibt die Kantorei in der Kirche die Nelson-Messe von Joseph Haydn sowie die Ouvertüre D-Dur von Johann Sebastian Bach (Bei der Flottbeker Kirche 2, 23. September, 18 Uhr, Eintritt 12-18 Euro). Der kommende Dienstag (25. September) ist ganz den Jüngsten gewidmet: Die Bugenhagenschule zeigt ab 10.30 Uhr in der Kirche das Kindermusical „Regenbogenfisch, komm, hilf mir“; ab 14 Uhr wird ein buntes Kinderprogramm rund um den Kirchturm stattfinden. Um die älteren Gemeindemitglieder dreht sich alles am Mittwoch (26. September): Zum Programm gehören ein Frühstück ab 10.30 Uhr und ein Infocafé für Senioren ab 15 Uhr; um 19.30 Uhr liest Eckart Kleßmann in der Kirche aus seiner Matthias-Claudius-Biographie „Der Dinge wunderbarer Lauf“ (Eintritt vier Euro). Das gesamte Programm der Festwoche ist nachzulesen unter: www.kirche-in-flottbek.de

Die Geschichte der Kirche und ihrer Gemeinde reicht in eine Zeit zurück, als Groß Flottbek noch ein eigenständiges Elbdorf war. Dieser ländliche Charakter sollte sich in der Architektur der 1912 eröffneten Kirche wiederspiegeln, die das Hamburger Büro Raabe & Wöhlecke entworfen hatte. Damals strahlte der mit Kupferplatten gedeckte Kirchturm noch rötlich-braun; über die Jahrzehnte ist diese Farbe durch die Oxidation des Metalls einem hellen Grün gewichen. Vor Kurzem wurde der Turm restauriert, der Innenraum der Kirche wurde teilsaniert und renoviert.

Alles begann einst mit der Kirchengemeinde Groß Flottbek, die 1908 aus der Kirchengemeinde Nienstedten hervorgegangen war. 2002 entstand aus dem Zusammenschluss mit der Bugenhagen-Gemeinde die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Bugenhagen-Goß Flottbek, der heute etwa 6000 Menschen angehören. So groß wie die Gemeinde ist auch das (ehrenamtliche oder hauptberufliche) Engagement ihrer Mitglieder, die längst nicht nur in der Kirche aktiv sind. Vielmehr arbeiten sie etwa noch in den Kitas Bugenhagen, Seestraße und Windmühlenweg, in der Grundschule, im Freiwilligen-Forum, im Helferkreis Demenz und in vielen weiteren Einrichtungen, in denen das außergewöhnliche Miteinander in Groß Flottbek zum Ausdruck kommt.

Vor diesem Hintergrund wird die Flottbeker Kirche auch weiterhin für viele Bewohner der Mittelpunkt ihres Stadtteils bleiben.