Die “Lemonaid“-Pfandkisten hängen überall in der Stadt. Wer seine leere Flasche reinstellt, erleichtert Pfandsammlern das Leben.

Hamburg. Dass eine so simple Idee wie die "Pfandkiste" einen solchen Erfolg hat - damit Jakob Berndt, Gründer der Getränkemarke "Lemonaid" nicht gerechnet. Um so mehr freut es ihn, dass die "Pfandkisten", die er und seine Mitarbeiter überall in der Stadt aufgehängt haben, so gut ankommen. Die Idee dahinter: "Wir wollen, dass Pfandsammler nicht im Müll wühlen müssen, um an die Flaschen zu kommen. Das ist entwürdigend und kann gefährlich sein", so Berndt. Er und seine Kollegen haben mittlerweile 30 bis 40 Kisten an Laternenpfählen, Ampeln und Geländern angebracht. Die meisten davon in der Sternschanze, im Karo-Viertel und auf St. Pauli. "Soweit wir das mitbekommen, werden die Kisten gut genutzt. Von ein paar Pfandsammlern haben wir schon positive Rückmeldungen bekommen."

+++Trendige Drinks aus der Hansestadt+++

Auch im Bezirksamt Altona freut man sich über das Pfandkisten-Projekt. "Solange der Straßenverkehr nicht behindert wird, spricht nichts dagegen", sagt Sprecherin Kerstin Godenschwege. "Ganz im Gegenteil - das Projekt wird als eine sehr gute Idee wahrgenommen."

Ursprünglich stammt die Idee für die Aktion jedoch nicht von Lemonaid sondern von dem Berliner Projekt "Pfand gehört daneben" . Die Hamburger-Unternehmer, die sich als ein "Social Business" (Sozialunternehmen) verstehen, waren von der Idee aus der Hauptstadt sofort begeistert. Schnell war klar: "Das passt zu Lemonaid, da wollen wir mitmachen", sagt Berndt.

Und so haben sie zunächst Bastelabende organisiert - die Pfandkisten müssen schließlich laternenpfahl-tauglich bearbeitet werden. Und so geht's: "Man schneidet ein Loch in den Boden der Kiste und einen Schlitz bis zum Rand", so der 31-Jährige Unternehmer. "Dann wird alles mit einem Klempnerring festgemacht. Fertig."

In den nächsten Wochen soll es weitere Bastelabende geben - Termine werden über den Lemonaid-Facebook-Auftritt bekannt gegeben. "Wer nicht bis dahin warten möchte, dem schicken wir auch gerne eine Bastelanleitung zu", sagt Berndt. Mittlerweile hängen die Pfandkisten nicht mehr nur in Hamburg und Berlin, sondern auch in vielen anderen Städten in Deutschland. "Es freut uns, dass das Projekt überall Unterstützer findet", sagt er. Und so ein kleines bisschen Werbung kann ja auch einem Sozialunternehmen nicht schaden. (HA)