Hamburg. Anlässlich Helmut Schmidts 100. Geburtstag gibt es zahlreiche Veranstaltungen in Hamburg und auch eine Sonderbriefmarke.
An Helmut Schmidts 100. Geburtstag am vierten Advent wird um 12 Uhr eine Andacht im Michel organisiert. Besucher sind willkommen. Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD), Hauptpastor Alexander Röder und Stefan Herms, Vorstand der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung, halten Ansprachen.
Die Lebenslinie von Helmut Schmidt
1918
23.12. Helmut Heinrich Waldemar Schmidt wird in Hamburg als Sohn des Studienrats Gustav Schmidt und seiner Gattin Ludovica im Krankenhaus an der Finkenau geboren.
1925
Helmut Schmidt kommt in die Volksschule an der Wallstraße.
1933
Helmut Schmidt erfährt, dass sein leiblicher Vater Halbjude ist – behält dieses Wissen aber bis 1984 für sich.
1936
Schmidt fliegt aus der Hitlerjugend, weil er den Wunsch nach Freiheit an eine Wand malt.
1937
März Abitur an der Lichtwarkschule in Winterhude; Wehrdienst in Bremen-Vegesack
1939
Feldwebel der Reserve zur Luftverteidigung Bremens
1940
Leutnant der Reserve
1941
Offizier an der Ostfront mit Belagerung Leningrads
1942
27. Juni. Helmut Schmidt heiratet Hannelore („Loki“) Glaser (1919–2010). Die kirchliche Trauung findet am 1. Juli 1942 in der St.-Cosmae-und-Damiani-Kirche zu Hambergen statt.
1944
26. Juni. In Bernau wird Sohn Helmut Walter geboren. Er stirbt dort am 19. Februar. 1945 Zuschauer der Schauprozesse gegen die Widerständler des 20. Juli.Helmut Schmidt wird von wohlmeinenden Offizieren an die Westfront versetzt, um ihn vor Ermittlungen wegen Wehrkraftzersetzung zu schützen.
1945
April bis August Kriegsgefangenschaft.Schmidt wird SPD-Mitglied.Schmidt beginnt sein Studium der Volkswirtschaftslehre sowie Staatswissenschaft.
1947
Helmut Schmidt wird Vorsitzender des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS).8. Mai. Tochter Susanne wird geboren.
1949
Karl Schiller holt Schmidt in die Behörde für Wirtschaft und Verkehr.
1952
Leiter des Amtes für Verkehr
1953-1962
Mitglied des Deutschen Bundestages
1958
März. Helmut Schmidt wird nach Gründung der Bundeswehr zum Hauptmann d. R. befördert. Im Oktober/November 1958 nimmt er an einer Wehrübung in der „IserbrookKaserne“ teil; noch während der Übung wird er mit der Begründung, er sei ein Militarist, kurzfristig aus dem Vorstand der SPDBundestagsfraktion abgewählt.
1961
13.12. Senator der Polizeibehörde (später Innensenator)
1965
erneut Mitglied des Deutschen Bundestages (bis 1982)
1966
Kampfabstimmung um den SPD-Landesvorsitz: Schmidt unterliegt Paul Nevermann mit 139 zu 176 Stimmen.
1967
Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion (bis 1969)
1968
vierwöchige Reise mit der Familie durch Osteuropa
1972
7. 7. Bundesminister für Wirtschaft und Finanzen als Nachfolger von Karl Schiller; nach der Bundestagswahl nur Finanzminister
1974
16. Mai. Wahl zum Bundeskanzler
1975
Zusammen mit Giscard d’Estaing ruft Schmidt den Weltwirtschaftsgipfel ins Leben.
1978
6. Mai. Staatsbesuch in Langenhorn: Leonid Breschnew besucht Schmidt zu Hause.
1981
13. Oktober. Helmut Schmidt wird ein Herzschrittmacher eingesetzt. Zuvor musste er zweimal wiederbelebt werden.
1982
1.10. Helmut Kohl wird Nachfolger von Helmut Schmidt.
1983
Schmidt wird Hamburger Ehrenbürger.Schmidt wird Mitherausgeber der Wochenzeitung „Die Zeit“.
1993
Helmut Schmidt ist Mitbegründer der Deutschen Nationalstiftung.Die Helmut und Loki Schmidt Stiftung wird gegründet.
2009
Januar. In Hamburg feiern 400 Ehrengäste den 90. Geburtstag des Staatsmanns – darunter Valéry Giscard d’Estaing, Henry Kissinger und Richard von Weizsäcker.12. Oktober. Loki Schmidt wird Ehrenbürgerin.
2010
21. Oktober. Loki Schmidt stirbt.
2011
Helmut Schmidt tritt im Bürgerschaftswahlkampf für Olaf Scholz auf.
Schon eine Stunde vorher eröffnet Carola Veit im Foyer des Rathauses ein Sonderpostamt. Von 11 bis 17 Uhr können sich Bürger eine der in der vergangenen Woche erschienenen Schmidt-Briefmarken (70 Cent) mit einem ausschließlich am 23. Dezember verfügbaren Sonderstempel bedrucken lassen. Außerdem werden Geburtstags-Sonderbriefumschläge (zwei Euro), Ersttagsblätter (90 Cent) und Ersttagsbriefe (zwei Euro) verkauft. Weiterhin gibt es Jubiläumsbriefe (4,50 Euro), Erinnerungsblätter (6,95 Euro) sowie eine Kombination aus Briefmarke und Münze als „Numisbrief“ für 9,80 Euro.
Einem internationalen Fachsymposium mit dem Thema „Europa neu denken“ am 22. Februar 2019 folgt am 23. Februar um 11 Uhr der offizielle, staatstragende Höhepunkt der Feierlichkeiten. Gastgeber des Festakts in der Elbphilharmonie mit 1500 geladenen Gästen sind der Hamburger Senat und die Schmidt-Stiftung. Dabei sein werden neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und weiterer politischer Prominenz Weggefährten von Schmidt. Außerdem treten das Streicherensemble Resonanz und die Big Band der Bundeswehr auf. Diese Institution hatte Helmut Schmidt einst als Verteidigungsminister ins Leben gerufen.