Mit großer Macht kommt große Verantwortung. Der Leitspruch von Peter Parker alias Spider-Man wurde in den vielen vergangenen Verfilmungen oft missverstanden. Bis jetzt. Denn was die beiden „Lego The Movie“-Regisseure Phil Lord und Chris Miller hier als kreative Köpfe des animierten Spider-Man abliefern, ist ganz großes Kino und zugleich große Kunst.
Sie spinnen – ganz im Sinne von Stan Lee und Steve Ditko – den Mythos um Spider-Man weiter und spielen mit der Botschaft, dass jeder unter der Maske des Superhelden stecken kann. Hier sind es dann auch gleich eine ganze Handvoll Spider-Leute, die New York vor dem bösen King Pin retten müssen. Als Haupt-Spider-Man darf Miles Morales, ein 15-jähriger afroamerikanischer Teenager aus Brooklyn, die Heldenrolle übernehmen, unterstützt von Gwen Stacey als Spider-Girl, einer japanischen Manga-Version, Peni Parker, einem Spiderman-Noir, und Spiderham Peter Porker.
Es ist ein Film, der keinen Halt macht vor der Dekonstruktion des Genres und zugleich der beste Spider-Man-Film seit Sam Raimis erstem Wurf ist. Noch nie wurde das Wort Comic-Adaption so ernst genommen wie hier.
„Spider-Man: A New Universe“ GB 2018, 90 Minuten, ab 6 Jahren, Regie: Steve McLean, Darsteller: Harris Dickinson, Jonah Hauer-King, Alessandro Cimadamore, täglich im Cinemaxx Dammtor (OF)/Harburg/Wandsbek, Savoy (OF), Schanzenkino, UCIs Mundsburg/Othmarschen Park/Wandsbek