Pampa ist eine Grassteppe im Südosten Südamerikas, aber der Begriff ist auch Synonym für trostlose Provinz, in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Der Blues steht für musikalische Trauer, „Pampa Blues“ für dörfliche Tristesse. Vor zwei Jahren hat Rolf Lappert einen Coming-of-Age-Roman mit diesem Titel veröffentlicht. Er handelt von dem introvertierten Teenager Ben, der in einem Kaff namens Wingroden wohnt. In dem Namen ist auch ein Hinweis auf die Trostlosigkeit versteckt, denn anders zusammengesetzt ergeben die Buchstaben das Wort „nirgendwo“. Ben ist Halbwaise, seine Mutter tingelt als Jazzsängerin durch Europa und meldet sich ab und an telefonisch, er macht eine Gärtnerlehre und kümmert sich um seinen dementen Großvater Karl.
Das Altonaer Theater hat Lapperts preisgekröntes Jugendbuch jetzt auf die Bühne gebracht.
Zu Beginn stellt Ben (Raphael Gehrmann) die für ihn entscheidenden Fragen: „Wie funktioniert die Welt draußen?“ und „Wie fühlt sich eigentlich ein nacktes Mädchen an?“. Seine Welt sind die Wohnung, die er mit dem Großvater teilt, und das „Schimmel“, eine Kneipe, die von dem Tausendsassa Maslow (Frank Roder) betrieben wird. Die Typen, die im „Schimmel“ abhängen, heißen Otto, Willi und Kurt, auch sie wirken wie aus der Zeit gefallen.Als die junge Lena auftaucht, verliebt Ben sich sofort in sie. Natürlich. Herausgerissen aus ihrer Lethargie werden sie erst, als ihnen nachts Ufos erscheinen und sie ein neues Thema bei ihren Zechgelagen haben. Als dann auch noch die junge Lena (Alisa Levin) mit ihrem Auto in Wingroden strandet, steht dem Dorf die nächste Aufregung bevor. Für Maslow ist die Sache klar: Lena ist eine Reporterin, die der von ihm lancierten Sache mit den Ufos auf den Grund gehen will. Dass Ben sich sofort in das burschikose Mädchen verliebt, versteht sich fast von selbst.
Pampa Blues Do 15.5., 20 Uhr, Altonaer Theater, Museumstraße 17, Karten von 10 bis 32 Euro unter T. 39 90 58 70