Für Surfer sind der Strand, der Wind und das Meer von Sankt Peter-Ording ein Traum – das neue Beach Motel bietet seit diesem Jahr die passende Schlafgelegenheit für alle Besucher.
Sankt Peter-Ording war für mich immer der Ort, an dem man dem Wasser hinterherläuft. Wann immer ich an den Strand kam, machte das Meer gerade Pause. Ebbe und Flut sollten sich eigentlich regelmäßig abwechseln, dennoch wurde ich den Eindruck nicht los, dass Sankt Peter es mit den Gezeiten nicht so genau nahm. Der zwölf Kilometer lange und zwei Kilometer breite Strand erschien jedes Mal noch größer und unendlicher. Ich fragte mich, wie es wohl frühmorgens oder spätabends wäre, wenn ich als Hamburgerin mit der An- bzw. Abreise beschäftigt bin.
Nun habe ich eine Lösung für dieses Problem: das Beach Motel. Künftig kann ich sehr cool und günstig direkt bei der Auffahrt zum Hauptstrand übernachten. Ich werde ein richtiger Tourist sein, nicht nur ein Ausflügler.
Mit seiner umlaufenden Veranda, den Giebeln und den außen liegenden Treppen könnte das Beach Motel so auch in den Hamptons stehen, aber zum Glück wird es an der Nordsee wesentlich dringender gebraucht. Bislang gab es an der Küste wenig Plätze, die schick aussehen und gleichzeitig eine entspannte Atmosphäre erlauben. Im Beach Motel beginnt der lockere Umgangston beim Einchecken: Jeder Gast wird geduzt. Die Mitarbeiter tragen Kapuzenpullis und steigen nach der Arbeit wahrscheinlich gleich aufs Brett oder gehen zum Kitesurfen. „Wir wollten eine Unterkunft schaffen für Surfer und alle, die den Lifestyle mögen“, sagt Jens Sroka, der Besitzer. Der 37-Jährige ist braun gebrannt; er sieht aus wie jemand, der viel frische Luft bekommt. Über ihm kreisen in der Eingangshalle Ventilatoren. Neben ihm ragt ein freundlicher Hai-Kopf aus der Wand. Ein künstlicher Kamin brennt. „Ich mag es familiär und ungezwungen. Unsere Gäste sollen das Gefühl haben, die Füße hochlegen zu können.“ Sroka selbst ist allerdings ein Typ, der oft „Hummeln im Po“ verspürt, wie er selbst sagt.
Beach Motel ist eine moderne Unterkunft in St. Peter-Ording
Mit dem Beach Motel hat der Norddeutsche bereits die dritte moderne Unterkunft in St. Peter-Ording geschaffen und so auch zur Verjüngung des Ortes beigetragen. Ein Ableger der Sansibar wurde zwar wieder geschlossen, aber bei Gosch, der Strandbar 54 Grad Nord oder in der Insel herrscht Hochbetrieb, selbst wenn man die Sonnenstrahlen nur erahnen kann. Der allzeit bereite Wind gehört natürlich dazu. Er pfeift die Surfer herbei.
Für sie gibt es beim Beach Motel ab 15 Euro pro Nacht spezielle Bulli-Parkplätze. Ohne Einmietung in das Hotel können die Wassersportler Toiletten, Duschen, Waschmaschinen und auch die Sauna im Dove Spa benutzen. So zu übernachten ist sogar günstiger als im Auto am Strand zu campen. Denn dort bekommt man sehr verlässlich in aller Herrgottsfrühe ein Parkticket und muss 30 Euro Strafe bezahlen. Alte Hasen packen die 30 Euro in einem Umschlag und klemmen ihn für den Kontrolleur an die Scheibe, dann werden sie jedenfalls nicht geweckt. Viel besser schläft es sich natürlich mit gutem Gewissen. Im Beach Motel gibt’s außerdem noch ein Frühstück für knapp 9 Euro obendrauf und am Wochenende Livemusik. Schade, dass es das Beach Motel noch nicht gab, als in St. Peter-Ording „Gegen den Wind“ gedreht wurde; es wäre die passende Kulisse für die Fernsehserie gewesen.
Eine Zapfanlage in Surfbrett-Form
„Live, love, laugh & surf“ steht auf meinem Kissen, denn, ja, im Motel gibt es auch „richtige“ Zimmer. 104 insgesamt, teilweise mit Verbindungstür für Familien. Die Suiten gehen über zwei Stockwerke und haben je nach Thema eine sehr lustige Einrichtung. In der Fatboy-Suite liegt zum Beispiel ein riesiger Hase, und in der Jever-Unterkunft steht eine Zapfanlage in Form eines Surfbrettes, und an der Decke hängt ein Kronleuchter aus Bierflaschen. Schade, dass ich meinen Junggesellinnenabschied schon hatte. Der richtige Mann war nicht so schwer zu finden wie die Nordsee.
Aber nun haben wir es geschafft. Endlich konnten wir uns treffen, das Meer von St. Peter-Ording und ich. Zwischen seinen Wellen stand geschrieben: „Hey, ich warte hier schon die ganze Zeit!“