Wer in den 60er-Jahren in einem deutschen Restaurant auf die Getränkekarte blickte, fand in der Rubrik „Weine“ in der Regel lediglich einen Rebsaft, wenn’s gut lief auch mal zwei oder drei. Vorrangig etwas Weißes aus Rheinhessen, garantiert aber in der Geschmacksnote lieblich. Harte Zeiten also.
Tempi passati. Wein spricht Deutsch seit geraumer Zeit und ungemein facettenreich. Deutsche Weine, vor allem weiße, haben längst internationales Niveau erklommen. Ganz vorne weg der Riesling, die deutsche Vorzeigerebe. Steigende Exportzahlen, etwa in den asiatischen Raum, belegen das. Aber auch der heimische Spätburgunder macht seinen Stammesgenossen aus Frankreich kräftig Konkurrenz.
Auch das wird einer der Gründe sein, weshalb die Messe WineStyle sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig dem Thema „Made in Germany“ widmet. Es gibt zwischen Rhein, Ahr und Mosel halt nicht nur bewährte, sondern immer auch neue, aufregende Tropfen zu entdecken. Eine junge Generation von Winzern hat seit Jahren in den Kellern die Regie übernommen – und produziert Qualitäten höchsten Standards.
Mehr als 100 Winzer aus zehn Ländern werden am 13. und 14. Februar ihre Produkte im Cruise Center Altona zur Verkostung bringen. Alle großen und auch einige kleinere deutsche Weinbauregionen sind auf der Messe vertreten, natürlich aber geht auch der Blick über den Glasrand hinaus: nach Neuseeland, Chile, Argentinien und Südafrika sowie zu europäischen Klassikern aus Italien, Spanien, Portugal, Österreich und Frankreich. Und wem irgendwann ganz schummerig wird vom Tief-in-das-Glas-Blicken, der kann durch die Fenster hinaus auf die Elbe schauen. Das beruhigt. Wasser- und Weinstadt Hamburg.
Messe WineStyle Sa 13.2., 12 bis 18 Uhr, So 14.2., 12 bis 18 Uhr, Cruise Center Altona, Van-der-Smissen-Straße 5, Eintritt: Tageskarte 15 Euro