Ein Königreich für ein Baby. Bei Kate und William könnte es täglich soweit sein, und auch die Devotionalien-Industrie ist guter Hoffnung

Alexandra oder Charlotte, George oder James? Ob ihr damit wirklich richtig liegt, liebe Buchmacher, seht ihr, wenn im Kinderzimmer des Kensington Palastes das Licht angeht. Und damit ist, oh wehen!, jetzt täglich zu rechnen. Mitte Juli – und auch dazu laufen Wetten, der 13. Juli führt – soll das „Royal Baby“ in der Londoner Privatklinik St. Mary’s das Licht der Welt erblicken. Während noch nicht feststeht, wie der Nachwuchs von Prinz William und seiner Kate heißen wird, hat der Irrsinn schon einen Namen: UK.

Das Königreich dreht durch. Und zwar noch mehr als sonst. Schließlich ist die britische Wirtschaft ebenfalls in guter Hoffnung und rechnet damit, dass Souvenirs – alle aus der beliebten Abteilung „Kitsch as Kitsch can“ – 290 Millionen Euro einbringen. Leider haben die Händler noch nicht alle Tassen im Schrank. Denn niemand weiß – angeblich nicht mal die werdenden Eltern selbst –, was Herzogin Catherine da ausbrütet: Wird es ein Mädchen, wie Kates zartrosa Kostüm beim letzten offiziellen Auftritt vermuten ließ? Oder doch ein kleiner Prinz, wie Uncle Harry, bekanntermaßen ein Freund größtmöglicher Transparenz, ausgeplaudert haben soll? Sicher ist nur: Die Produktion von Devotionalien wird eine ziemlich schwierige Geburt.

Es sei denn, man geht das so pragmatisch an wie der künftige Opa, der auch ein bisschen mitverdienen will. Highgrove Estate, die Firma von Prinz Charles, hat für 24 Pfund Schühchen mit dem Union Jack im Sortiment. Darauf und darin stehen beide Geschlechter gleichermaßen. Das gilt auch für den Unisex-Bestseller der Royal Collection Trust, einen Strampler, der aussieht wie die Uniform der königlichen Garde. Muss man nicht angezogen sehen.

Eine Herausforderung ist es natürlich auch für jene, die selbst an einem Geschenk basteln. Wie Australiens Regierungschefin Julia Gillard. Die 51-Jährige strickt an einem Känguru. Aus roter Wolle. Damit wird dann Alexandra spielen können. Oder auch George.