Hamburg. Jürgen Vieths hat die Kajüte übernommen und setzt auf anspruchsvolle Gastronomie. Was die Gäste erwartet.
Es gibt in Hamburg viele schöne Plätze für Gastronomie. Die Außenalster gehört zu den absoluten Top-Lagen. Und hier wird zurzeit an der Alster 10a in St. Georg gewerkelt. Die Pontonanlage mit dem ehemaligen Restaurant Kajüte wird umgebaut und saniert. Die Handwerker haben in dem Lokal mit Wintergarten das Regiment übernommen.
Und mittendrin auf der Baustelle steht Jürgen Vieths. Der ist eigentlich Projektentwickler und kennt sich mit Immobilien aus, aber Gastronomie ist für ihn Neuland. „Ich hatte immer schon davon geträumt, einmal ein eigenes Lokal zu besitzen. Als sich dann hier diese einmalige Chance geboten hat, da habe ich ein bisschen gerechnet und dann zugegriffen“, sagt der Unternehmer, der das Gebäude aus den 50ern von Familie Timm gekauft hat, die die Kajüte in der dritten Generation geführt hat.
Große Steganlage mit Platz für 80 Segelboote
„Mein Berater hat uns zusammengebracht. Ich möchte hier eine Location schaffen, in der sich alle Freunde anspruchsvoller Gastronomie wohlfühlen. Wir wollen hier auch Events wie Hochzeiten, Firmenveranstaltungen oder Familienfeiern durchführen“, sagt Vieths beim Ortstermin mit dem Abendblatt. Aus der Kajüte wird künftig – passend zum Standort – das Seehaus. Dabei hat sich Vieths auch von dem gleichnamigen In-Lokal im Englischen Garten am Kleinhesseloher See in München inspirieren lassen.
Zum Hamburger Seehaus gehört eine große Steganlage mit Platz für 80 Segelboote. Auch diese Stellplätze vermietet nun Jürgen Vieths. „Natürlich soll dieser Standort auch weiterhin für den Wassersport genutzt werden“, sagt Vieths.
Terrasse mit Wasserblick
Es stehen auf der Terrasse mit Wasserblick rund 120 Plätze zur Verfügung und innen 60 Plätze. Auch eine Champagner- und Austernbar unter freiem Himmel umgeben von schicken Loungemöbeln soll noch aufgebaut werden. „Aber man kann bei uns natürlich auch nur auf einen Kaffee oder ein Glas Wein einkehren“, sagt Vieths. Schon jetzt werden Sushi und Backfisch außer Haus verkauft, und diese Spezialitäten sollen auf der Speisekarte zu finden sein, die neben Fischgerichten aber auch ein klassisches Wiener Schnitzel bieten soll.
Außerdem wird es vegetarische Gerichte geben. „Wir setzen auf regionale Produkte“, sagt Vieths. Als Küchenchef wurde Said Bambou, der zuvor im Steakrestaurant Delta Bistro an der Lagerstraße gekocht hat, verpflichtet. Die Restaurantleitung hat Boris A. Nicolai übernommen. Der 41-Jährige hat viele Jahre das Winterhuder Szenelokal Henny’s geleitet.
Eröffnungsfeier wird noch noch ein wenig auf sich warten lassen
Wenn alles läuft, wird die Außengastronomie in Hamburg coronabedingt wohl wieder Anfang Juni öffnen dürfen. „Wir könnten sofort starten und die ersten Gäste begrüßen. Aus meiner Sicht wäre es wichtig, dass die Stadt hier zügiger handelt als bislang geplant“, sagt Vieths.
Aber auch wenn demnächst geöffnet wird, wird die große Eröffnungsfeier noch ein wenig auf sich warten lassen. Der Neu-Gastronom hat sich viel vorgenommen; wenn es wieder erlaubt ist, soll es hier auch After-Work-Partys auf der Alster geben.