kx Bargteheide - Der neu gewählte Bargteheider Seniorenbeirat hat sich für die nächsten vier Jahre schon die ersten Ziele gesetzt. "Wir wollen das Verständnis zwischen Jung und Alt fördern, Computerkurse speziell für Senioren initiieren und unsere Fragebogenaktion wiederholen", nennt der Beiratsvorsitzende Hans Andresen einige Vorhaben. Er will auch nach der konstituierenden Sitzung am 27. September im Amt bleiben.

Eine Brücke zwischen den Generationen soll die Reihe "Jugend fragt - Senioren antworten" bauen. Premiere war in einer zehnten Klasse der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule. Dort erzählten Hans Andresen (72) und Gustav Dzewas (76), wie sie die Jahre 1933 bis 1948 erlebt haben. "Wir wollen keine große Geschichte vermitteln, sondern als Zeitzeugen von den Ereignissen zu Hause berichten", meint Andresen. Er selbst erzählte von seiner Jugend in Bargteheide, Dzewas von seiner Heimat in Masuren.

Die 16- bis 18-jährigen Schüler hatten viele Fragen, zum Umgang mit Juden ebenso wie zur Nazi-Propaganda, zu Lebensmittelmarken und Bombardierungen, aber auch zu Vertriebenen und Einheimischen. "Es ist wichtig, dass die Jugend von Zeitzeugen erfährt, wie es damals war", sagt Andresen. Deshalb will der Seniorenbeirat solche Diskussionen in anderen Klassen wiederholen.

Ein weiterer Schwerpunkt der nächsten Amtszeit ist der Computer. Gemeinsam mit der Volkshochschule (VHS) sollen Kurse für ältere Einwohner organisiert werden. "Das Internet bietet für uns große Möglichkeiten", meint Andresen, "besonders auch für die, die nicht mehr so mobil sind." Ebenfalls näher vorgestellt werden soll das Angebot der Stadtbibliothek.

Seine vor zweieinhalb Jahren erstmals ausgeführte Umfrage möchte der Beirat wiederholen. Damals konnten die Senioren sagen, wie zufrieden sie mit ihrer Stadt sind und was sie verbessern würden. "Vielleicht kommen auch ein paar neue Aspekte hinzu", meint Andresen.

Noch einmal ins Gespräch bringen will das Gremium zwei Projekte, die bisher kaum Beachtung fanden: die Telefonkette, mit der ältere Einwohner täglich in Verbindung bleiben können, und ein gemeinsamer Mittagstisch.

An seinen bewährten und beliebten Veranstaltungen hält die überparteiliche Interessenvertretung der Senioren selbstverständlich fest. Dazu zählen die Treffen im Stadthaus ebenso wie das Seniorenkino mit regelmäßig mehr als 100 Besuchern und das alljährliche Frühstück mit Bürgermeister Werner Mitsch. "Unsere vielen Veranstaltungen sind auch der Grund, warum wir keine Extra-Sprechstunde brauchen", meint Beiratssprecher Werner Klinkert. Bei den Treffen bleibe immer genügend Zeit für Einzelgespräche mit den Gästen.

Die nächste größere Veranstaltung hat Klinkert bereits vorbereitet: Am 11. Januar 2000 kommt ein Team der "Welle Nord" des NDR ins Ganztagszentrum, um eine Wunschmusiksendung aufzuzeichnen. "Volksmusik und Volkslieder" möchte Klinkert präsentieren, "aber nicht immer dieselben 200 Hits". Ihm schwebt vor, den Männergesangverein und das Doppelquartett einzuladen, damit auch selbst gesungen wird. Die Stadt will einen Fahrdienst organisieren.