masch Norderstedt - Es ist doch eine ganz andere Welt. Ab nächster Saison kickt der Norderstedter Regionalliga-Fußballer Björn Titus Dreyer für den Bundesliga-Klub SC Freiburg. Der 21jährige wird einen Zwei-Jahres-Vertrag beim Breisgau-Klub erhalten, allerdings "nur" als Vertragsamateur. "Dann schauen wir allerdings in die Röhre" sagt der SCN-Ligabeauftragte Hans-Hermann Krysler. Denn eine Ablösesumme würde der Klub nur bekommen, wenn Dreyer als Profi nach Freiburg ginge.

"Ich wollte den Vertragsamateur-Status", unterstreicht Dreyer. So könne er auch im Oberliga-Team des Klubs Spielpraxis sammeln. Allerdings zählt der Noch-Norderstedter zum Profi-Kader der Freiburger.

Zwei Tage war der Mittelfeldspieler zu einem Probetraining in Freiburg. Es war ein Test auf Gegenseitigkeit. Denn Dreyer hatte durchaus noch weitere Angebote vom HSV, St. Pauli und zuletzt auch Werder Bremen.

Doch die Betreuung in Freiburg war so, wie sie sich ein Spieler nur wünschen kann. "Am Bahnhof hat mich Co-Trainer Achim Sarstedt abgeholt", beschreibt der Norderstedter. Von dort aus ging es sofort zum medizinischen Check, Dreyer mußte aufs Laufband, wurde auf Herz und Nieren geprüft. Resultat: alles bestens. "Die Koffer hatte ich da immer noch bei mir."

Nächste Station war das Dreisam-Stadion. Sarstedt zeigte dem potentiellen Neuzugang die Umkleidekabinen, das Trainingsgelände und natürlich das Stadion selber. Ein kurzer Zwischenstopp wurde bei Manager Andreas Rettig eingelegt. Danach hatte Dreyer Freizeit, bekam ein Auto gestellt und konnte von seinem Hotel aus die Gegend erkunden. Nur den Trainer Volker Finke sollte er erst am nächsten Tag sehen.

"Freiburg ist eine tolle Stadt", stellte Dreyer schnell fest. Klein, überschaubar und absolut lebenswert.

Am nächsten Tag machte Titus, wie er von seinen Mitspielern genannt wird, morgens und nachmittags je eine Trainingseinheit mit. Danach gab es ein längeres Gespräch mit dem ehemaligen SCN-Trainer Finke. "Er hat mir sofort gesagt, daß ich menschlich gut in das Team zu passen scheine und er mich haben wolle." Beim gemeinsamen Abendessen mit Manager Rettig und dem Trainer wurden dann alle weiteren Regelungen getroffen. "Ich habe mich sofort wohlgefühlt", sagt Dreyer. Nur zum Vergleich: Vom HSV hatte Frank Pagelsdorf über den Amateure-Coach Ralf Schehr eine eher unpersönliche Einladung ausgesprochen.

Eines allerdings fällt nun doch schwer: "Über mich bricht so vieles herein, das Konzentrieren auf die Spiele beim SCN fällt schon ein wenig schwer", gibt Dreyer ehrlich zu. "Ich werde aber in den noch ausstehenden Spielen alles für den Klub geben", verspricht er vor dem Auswärtsspiel am Sonnabend beim starken Bundesliga-Nachwuchs des SV Werder Bremen.