Von Hamburg nach Schleswig-Holstein sind es genau 17,90 Meter. Bergedorfer (auf Hamburger Staatsgebiet) und Reinbeker (in Schleswig-Holstein beheimatet) wissen das seit gestern nachmittag genau. 17,90 Meter lang und 2,10 Meter breit ist die superstabile neue Pionierbrücke über den "Grenzfluß" Bille. Die neue Brücke verbindet ein 180 Hektar großes bewaldetes Erholungsgebiet in Bergedorf, Wentorf (Kreis Herzogtum Lauenburg) und Reinbek (Kreis Stormarn). Die alte Pionierbrücke von 1967 war morsch geworden und mußte abgebrochen werden.
Zu Hunderten überquerten die Bürger diese nagelneue, aus 60 Bergedorfer Eichen gefertigte Brücke am Möörkenweg. In einem Festakt war sie von General Gerd Müller und Umweltsenator Alexander Porschke symbolträchtig freigegeben worden. Beide hatten einen etwa zehn Zentimeter starken Fichtenstamm als Sperrbalken zersägt.
"Dies ist nun eine Brücke des Bürgers mit und ohne Uniform", betonte General Gerd Müller. Er dankte seinen Soldaten von der Luftlande-Pionierkompagnie 270 in Wildeshausen bei Oldenburg. Dort ist die ständig einsatzbereite Krisenreaktionsbrigade stationiert. In 98 Arbeitstagen - das sind rund 6000 Arbeitsstunden - hatten die jungen Luftlande-Pioniere im Bergedorfer Forst Eichen gefällt und daraus in einem mobilen Sägewerk Brückenbalken gesägt.
Umweltsenator Alexander Porschke dankte Bergedorfs Förster Elk Werhahn, dem es gelungen war, die Bundeswehr für diese "Übung" zu gewinnen. Die jungen Soldaten, je zu 20 im Einsatz, ersparten durch ihre Arbeit der Hansestadt rund 500 000 Mark Baukosten. Porschke lobte besonders den Zugführer, Oberleutnant Lars-Peter Flemming, der "mit gutem Beispiel voranging, die Soldaten motivierte und durch viele Kontakte vor Ort eine Brücke zur Bevölkerung baute". gp