"Zumindest die Seeadler- und Kranich-Brutplätze können wohl gesichert werden", sagt Thomas Neumann, Schaalsee-Experte des World Wide Fund for Nature (WWF). In der Auseinandersetzung um eines der größten Naturschutzproiekte Deutschlands, den Naturpark Schaalsee-Landschaft, haben Umweltschützer einen Teüerfolg erzielt: Der Kreistag des Landkreises Herzogtum Lauenburg bewü- Ugte 2,8 Müüonen Mark, um 270 Hektar Waldfläche zu erwerben. Wie im April berichtet, hatte das

Landwirtschaftsministerium von Mecklenburg-Vorpommern beschlossen, 667 Hektar Wald zu verkaufen, der im Kerngebiet der geschützten Schaalsee-Landschaft Uegt. Bis zum 1. Jull soll eine Entscheidung über das Schicksal der Gesamtfläche fallen.

Die bundesweite Ausschreibung der Flächen endete bereits Mitte Aprü. Ergebnis: Etwa 8,4 Millionen Mark könnte die Regierung in Schwerin durch den waldverkauf an Jäger und Forst-Investoren einnehmen; das Geld soll in einen landwirtschaftlichen Sonderfonds fließen. Doch es gibt ein Problem: Der Wald gehört zwar Mecklenburg- Vorpommern, Uegt aber hoheitlich auf dem Gebiet Schleswig- Holsteins im Kreis Herzogtum Lauenburg.

Um den Schutz der Waldflächen sicherzusteüen, dringen Ökologen auf den Kauf der Flächen durch Schleswig-Holstein oder den Zweckverband Schaalsee-Landschaft, einem anerkannten Zusammenschluß der Mecklenburger Landkreise Gadebusch und Hagenow mit dem Kreis Herzogtum Lauenburg und dem WWF. Mecklenburg-Vorpommern hätte diesen Käufern sogar einen Rabatt gegeben; Insider rechnen mit einem Gesamt-Kaufpreis von sieben Müüonen Mark. Doch Schleswig-Holstein wül aufgrund seiner Sparpolltik nicht zugreifen.

Auch bestehe keine Veranlassung, "diese Flächen von der einen öffentlichen Hand in die andere zu übergeben, um der Verantwortung für den Naturschutz nachzukommen", heißt es aus Kiel. Die Kieler verweisen auf ihr Landesnattfrschutzgesetz, wonach staatüche Flächen, die ökologisch bedeutsam sind, den Zielen des Naturschutzes zu dienen haben.

Doch daran fühlt sich Mecklenburg-Vorpommern nicht gebunden. Deshalb will nun das Umweltministerium in Kiel mit rigorosen Auflagen den Naturschutz retten. "Das kommt einer Enteignung der Käufer gleich", sagt ein Insider, "für die Entschädigung gezahlt werden muß." Deren Höhe könne leicht den Kaufpreis überschreiten, mas